Lange Zeit waren Haushaltspläne in Schwalbach allenfalls grobe Richtschnüre für das Handeln der Verwaltung. Jeder wusste im Grunde: Am Ende kommt es ja doch ganz anders. Und ganz anders hieß in Schwalbach über viele Jahre hinweg, dass überraschende Gewerbesteuereinnahmen die Kasse viel stärker auffüllten als angenommen. Kostensteigerungen fielen da nur den wenigen Eingeweihten auf, die sich die Mühe machten, den dicken Wälzer zu lesen und dann auch noch die nur ein klein wenig dünnere Jahresrechnung daneben zu legen.
Obwohl die Abweichungen zwischen Plan
und Wirklichkeit in diesem Jahr gar nicht mal so groß sind, hat Kämmerer Thomas Milkowitsch einen Nachtragshaushalt eingebracht, um die Zahlen wieder in Einklang zu bringen.
Manchem mag das übertrieben erscheinen, denn schließlich ist es ja auch in diesem wieder Jahr so, dass überraschend einige Millionen auf das städtische Konto fließen. Doch schon 2023 wird aller Voraussicht nach trotzdem ein Minus vor dem Jahresergebnis stehen. Und wenn dann in Kürze auch noch der wichtigste Gewerbesteuerzahler die Stadt verlässt, werden die roten Zahlen wohl zum Dauergast, bis in einigen Jahren das bereits mutwillig verkleinerte Vermögen der Stadt aufgebraucht sein wird.
Daher ist es richtig, dass der Kämmerer jetzt den spitzen Bleistift herausholt. Als nächstes muss nur noch gespart werden.
Lesen Sie dazu auch den Bericht „Kämmerer steuert nach“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Fenster unten!