Ende September fand in Pescara in Italien die Leichtathletik-Europameisterschaft der Senioren statt. Die Schwalbacherin Margret Göttnauer, die in der Altersklasse W70 an den Start ging, hatte dabei ein Mammutprogramm zu absolvieren.
Am ersten Tag fand der 10.000-Meter-Lauf auf der Bahn statt. Margret Göttnauer siegte bei Temperaturen von 30 Grad in 48:17,74 Minuten mit großem Vorsprung.
Am dritten Tag standen die 1.500 Meter an. Hier holte Göttnauer die Silbermedaille in 6:19,11 Minuten. Am vierten Tag war der Sechs-Kilometer-Crosslauf an der Reihe. Bei angenehmen Temperaturen um 23 Grad trat die Schwalbacherin in ihrer Lieblingsdisziplin stark auf. Sie gewann in 25:22 Minuten. Da auch die Zweit- und die Fünftplatzierte aus Deutschland kamen, wurde auch im Team die Goldmedaille erkämpft.
Einen weiteren Sieg holte Margret Göttnauer einen Tag Meter über 5.000 Meter auf der Bahn. Die fünf Kilometer schaffte sie dabei in 22:28,83 Minuten. Am siebten Tag standen die zehn Kilometer auf der Straße an, die Temperatur war wieder um die 30 Grad und einige Läuferinnen mussten aufgeben. Margret Göttnauer hingegen siegte in 47:47 Minuten. Auch die Teamwertung wurde von den Deutschen mit großem Vorsprung vor Großbritannien gewonnen.
An Tag 9 folgte die Mix Staffel über vier Mal 400 Meter. Mit einer Zeit von 5:43,66 Minuten schaffte das Quartett mit Margret Göttnauer einen neuen Weltrekord in der Altersklasse und holte die Goldmedaille. Am zehnten Tag stand der letzte Wettkampf für Göttnauer an, der von ihr ungeliebte Halbmarathon. Hohe Temperaturen, Brücken und oft Gegenwind erschwerten den Lauf noch. Doch auch hier kam keine an Margret Göttnauer vorbei. Sie siegte in 1:48:20 Stunden.
Die eindrucksvolle Bilanz der Schwalbacherin: Fünf Einzeltitel, ein Staffelgold, zwei Mannschaftstitel und eine Silbermedaille.
Eine Besonderheit am Rande. Bei der Besichtigung des Crosskurses wurde Margret Göttnauer von einer 60-jährigen Britin wegen ihres hessischen Dialekts angesprochen. Es stellte sich heraus, dass die Deutsche Elke Häusler, die seit 20 Jahren in Cambridge lebt und für Großbritannien startet, in Schwalbach unter ihrem Mädchennamen Schild im Sandring 2 aufgewachsen ist. red