Am heutigen Dienstag feiert die Übungsleiterin der TG Schwalbach, Annette Aschenbrenner, ihren 80. Geburtstag.
Annette Aschenbrenner wurde am 17. Oktober 1943 in Gostyn in der Provinz Posen im damaligen Westpreußen geboren.Nach Flucht und Vertreibung kam sie 1945 zunächst nach Aschersleben in Sachsen-Anhalt. Die schwierigen Bedingungen in der DDR veranlasste dann die Familie 1952 über Berlin, zunächst nach Hanau und dann ins Aufnahmelager nach Gießen und schließlich 1953 zur Unterbringung nach Schwalbach zu ziehen.
Der damalige Bürgermeister Julius Hemmerle verwies die Familie mit fünf Personen in eine Zwei-Zimmer-Dachmansarde in der Bahnstraße. Von dort zogen sie weiter zur Miete in das Dachgeschoß in die Waldstraße 3 und ihre Eltern kauften später das Haus, in dem sie heute noch wohnt.
Von Kindesbeinen an ist sie in der Turngemeinde engagiert, turnte und leistete Botendienste als Hilfskassiererin. Ihre ersten Ehejahre verbrachte sie in Wiesbaden, bis sie mit ihrem Heinz und zwei Töchtern 1985 nach Schwalbach zurückkehrte.
„Sie ist die gute treue Seele im Verein“, heißt es seitens der Turngemeinde. Seit 1985 wirkt sie als aktive freundliche und sympathische Übungsleiterin in der Turngemeinde. Ihre Vitalität und ihr Umgang strahlt auf die Teilnehmer aus.
1968 machte sie eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und ist seither in ständiger Weiterbildung für das Frauenturnen mit speziellen Übungen, wie Körpergefühl, Atemtechnik, Gleichgewicht, Koordination, Knieschule, Krafttraining, Beweglichkeit, kognitive Leistung, Sturzprophylaxe und Knieschule für Senioreninnen. Sie pflegt einen herzlichen Umgang und ist mit ihren Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmern jung geblieben.
Drei Generationen wurden von ihr bewegt und ihre älteste Teilnehmerin feierte 2014 ihren 101. Geburtstag. Jährlich gestaltete sie wiederkehrende Wanderungen mit Rahmenprogrammen zu geschichtsträchtigen Orten in der Umgebung. Sie schmückt die Räumlichkeiten bei Veranstaltungen auf unvergleichliche Weise mit besonderen Dekorationen und hat immer wieder neue Ideen. Als Beauftragte für Mitarbeiter-Pflege hat sie ein ganz besonderes beseeltes Händchen.
Seit 1985 trainiert sie als Übungsleiterin im Frauenbereich alle Altersgruppen mit Ausgleichsgymnastik, „Locker vom Hocker“ und bis 2015 bewegte sie jeden Dienstagvormittag rund 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei aufeinander folgenden Übungsstunden.
2015 begab sie sich auf den Rückzug und trainiert seither noch immer die dritte Gruppe „Sitzgymnastik“, mit mehr als 35 Teilnehmenden. Sie ist immer in guter Stimmung und bereit, bei Krankheit oder Urlaub von Übungsleitern, Vertretungsstunden zu übernehmen und hält die älteren Mitglieder mit lockeren Sprüchen in Schwung.
Darüber hinaus leitete sie seit 1985 montags eine Frauengruppe der katholischen Kirchengemeinde in Schwalbach, sowie seit 1979 jeden Donnerstag eine weitere Frauengruppe mit 25 Teilnehmerinnen in Wiesbaden.
Sie scheut vor keiner Mitarbeit, ordnet Sport- und Küchengeräte, ist immer hilfsbereit, schwingt gelegentlich den Putzlappen und zeigt sich gemeinnützig zu ihren Teilnehmerinnen, als auch gegenüber allen Vereinsmitgliedern.
Nach der deutschen Wiedervereinigung engagierte sie sich ab 1994, besonders mit ihren TGS-Frauen-Gruppen, für die Partnerschaft mit einer Frauen-Sportgruppe der Partnergemeinde Schkopau, in der Nähe von Halle in Sachsen-Anhalt, aus der Freundschaften entstanden. Altersbedingt wurde der persönliche Austausch in 2016 beendet.
„Annette Aschenbrenner ist und bleibt eine Institution der Turngemeinde und gehört zum Inventar“, meint Kurt Kreyling, Vorsitzender der TG Schwalbach. red