19. Oktober 2023

Die Buchtipps der Schwalbacher Zeitung

Lesestoff

In „Steckerlfischfiasko“ von Rita Falk macht der Dorfpolizist Franz Eberhofer das Dutzend voll und muss wieder alles geben. Nach „1913“ und „Liebe in Zeiten des Hasses“ ist „Zauber der Stille“ das dritte große historische Epochenportrait von Florian Illies. Fabcaro und Didier Conrad erzählen in „Die Weiße Iris“ das 40. Abenteuer von Asterix dem Gallier.

 

„Steckerlfischfiasko“

Wegen dem Golfclub ist Niederkaltenkirchen eh schon gespalten wie ein Holzscheit, aber jetzt liegt auch noch der Steckerlfischkönig höchstselbst und mausetot in der clubeigenen Spa-Landschaft. Der Franz ermittelt unter dubiosen Volksfestclans und golfenden Schickimickiarschlöchern, während seine Susi ganz andere Pläne hat: Sie kandidiert als Bürgermeisterin, was beim aktuellen Dorfoberhaupt hochgradig nervöse Zuckungen auslöst.

Rita Falk wurde 1964 in Oberammergau geboren. Ihrer bayrischen Heimat ist sie bis heute treu geblieben. Mit ihren zwölf Provinzkrimis um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer und ihren Romanen „Hannes“ und „Funkenflieger“ hat sie sich in die Herzen ihrer Leserinnen und Leser geschrieben – weit über die Grenzen Bayerns hinaus.

Rita Falk: „Steckerlfischfiasko“
dtv, 2023. 288 Seiten, 18 Euro.

 

„Zauber der Stille“

Friedrichs abendliche Himmel wecken seit Jahrhunderten die leidenschaftlichsten Gefühle: Goethe macht ihre Melancholie so rasend, dass er sie auf der Tischkante zerschlagen will, Walt Disney hingegen verliebt sich so heftig in sie, dass er sein „Bambi“ nur durch Friedrich’sche Landschaften laufen lässt. Von Hitler so verehrt wie von Rainer Maria Rilke, von Stalin so gehasst wie von den 68ern, von der Mafia so heiß begehrt wie von Leni Riefenstahl – am Beispiel von Caspar David Friedrich werden in diesem mitreißend erzählten Buch 250 Jahre deutscher Geschichte sichtbar. Und Friedrich, der Maler, wird zu einem Menschen aus Fleisch und Blut. Nach „1913“ und „Liebe in Zeiten des Hasses“ das dritte große historische Epochenportrait von Florian Illies.

Florian Illies, der „große Geschichtenerzähler“ (Süddeutsche Zeitung), verwandelt die Vergangenheit in seinen Büchern in lebendige Gegenwart. Er verwebt in seinem mitreißenden und humorvollen Stil kurze Miniaturen zu großen historischen Panoramen und Epochenporträts. Mit seinem Welterfolg „1913. Der Sommer des Jahrhunderts“ begründete Illies ein neues Genre.

Illies, geboren 1971, studierte Kunstgeschichte in Bonn und Oxford. Er war Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, leitete das Auktionshaus Grisebach und ist jetzt Mitherausgeber der ZEIT. Bei S. Fischer erschien zuletzt das inzwischen in 18 Sprachen übersetzte Buch über die 1920er und 1930er Jahre „Liebe in Zeiten des Hasses“. Sein Kunst-Podcast „Augen zu“ (gemeinsam mit Giovanni di Lorenzo) gehört zu den meist gehörten Podcasts deutscher Sprache.

Florian Illies: „Zauber der Stille“
S. Fischer, 2023. 256 Seiten, 25 Euro.

 

„Asterix Nr. 40: Die Weiße Iris“

Das 40. Album der Comic-Helden Asterix und Obelix heißt „Die Weiße Iris“. Am 26. Oktober erscheint das gallische Abenteuer und nur so viel wird verraten: Majestix, der Häuptling der Gallier, fällt in eine tiefe Krise. Eigentlich sollte er mit tapferen Kriegern wie Asterix und Obelix an seiner Seite ein leichtes Spiel haben. Von wegen! Der große Anführer bekommt immer wieder Gegenwind und muss sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Dabei fällt er immer wieder unsanft von seinem Schild auf den Boden der Tatsache.

Fabcaro (Szenerist) und Didier Conrad (Zeichner) treten gemeinsam in die Fußstapfen der genialen Asterix-Schöpfer René Goscinny und Albert Uderzo und erzählen das neue Abenteuer von Asterix dem Gallier, dessen Comicgeschichten Millionen rund um den Globus seit über sechs Jahrzehnten begeistert.

Fabcaro & Didier Conrad: „Asterix Nr. 40: Die Weiße Iris“
Egmont Ehapa Media, 2023. 48 Seiten, 7,99 Euro.

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