Mit dem Geläut der Glocken der Katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul und der Evangelischen Johanneskirche beginnt am morgigen Donnerstag, 9. November, um 18 Uhr das Gedenken an die Pogromnacht am 9. November 1938 an der Mauer der ehemaligen Synagoge.
Die Organisatoren der Gedenkfeier sind unter anderem der Main-Taunus-Kreis, das Evangelische Dekanat Kronberg, der Katholische Bezirk Main-Taunus und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) im Main-Taunus-Kreis.
Am Donnerstagabend wird der ermordeten Jüdinnen und Juden im Main-Taunus-Kreis, der zerstörten Synagogen und Versammlungsorte, der Wohnungen, Geschäfte und Einrichtungen gedacht. Auschwitz, Theresienstadt, Buchenwald, Dachau und Babyn Jar sind einige der Orte des Grauens, die nicht vergessen werden dürfen.
Überschattet wird das Gedenken von dem Terror und der Gewalt des Nahostkonflikts. „Wir trauern auch um die Opfer der Gewalt und hoffen, dass das Leben der über 200 Geiseln gerettet werden kann. Wir sind solidarisch mit Jüdinnen und Juden hier bei uns und in anderen Ländern, die aufgrund der Ereignisse in und um Israel Opfer von antisemitischen Anfeindungen oder gar Gewalttaten werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der CJZ.
Auch der andauernde, fürchterliche Krieg in der Ukraine erinnert Tag für Tag daran, wie wichtig das gemeinsame Engagement für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden ist.
Zur Erinnerung an die vertriebenen und ermordeten Juden des Main-Taunus-Kreises werden am 9. November Kerzen und Blumengebinde Schleifen „Zachor“ und „Erinnere Dich“ an die Mauer der ehemaligen Synagoge und unter die Gedenktafel mit ihren Namen, die 2018 angebracht wurde, gestellt.
Im Anschluss an die Gedenkfeier lädt die CJZ um 19.15 Uhr zum Konzert „Frieden, Toleranz und Weltoffenheit“ mit Irith Gabriely (Klarinette und Gesang) und Peter Przystaniak (Piano) im Stadtmuseum in der Burgstraße 11 in Hofheim ein. Geboten werden Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Joseph Achron, Leo Weiner, Jacob Weinberg, Peter Przystaniak, Benny Goodman Swing und ein musikalischer Stolperstein für den Musiker und Musiklehrer Samuel Baum aus dem Hunsrück. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. red