Unter den Titel „Krieg im Heiligen Land“ stellte Dr. Rainer Hermann seinen Vortrag der Deutsch-Ausländischen Gesellschaft Schwalbach (DAGS) am 14. November im Bürgerhaus und aktualisierte damit sein Vortragsthema.
Die DAGS hatte diese Veranstaltung noch im Vorfeld der Ereignisse in Israel und Palästina mit „Krisen und Konflikte im Nahen und Mittleren Osten“ beworben. Im sehr gut besetzten kleinen Saal des Bürgerhauses verstand es RainerHermann, der jahrelang für die Frankfurter Allgemeine Zeitung als Korrespondent und Redakteur tätig gewesen war, in beeindruckender Rede einen Überblick über die aktuellen Vorgänge, die historische und politische Entwicklung und über mögliche Lösungen zu geben.
Auf den Terror der Hamas vom 7. Oktober reagiere Israel mit großer Härte. Weltweit nehme nun die Kritik an Israel wegen der Unverhältnismäßigkeit der militärischen Gewalt zu. Darin spiegele sich nicht zuletzt die geopolitische Verschiebung hin zum globalen Süden. Israel habe keine guten Optionen.
Rainer Hermann sprach von einem fast schon hundertjährigem Krieg seit der ersten blutigen Auseinandersetzung zwischen Juden und Arabern im Jahre 1929 in Jerusalem. In den 1990er Jahren seien Gelegenheiten verpasst worden, den Konflikt friedlich beizulegen. Heute verhindere der Landraub der Siedler im Westjordanland und der Terror der Hamas eine Lösung. Beide legitimierten ihre Handlungen durch ihre Religion und sähen in ihrer Nation einen Ausdruck religiösen Heilsgeschehens. Das schließe einen Kompromiss aus.
Mit großem Interesse verfolgten die Zuhörer diese Ausführungen, was sich auch in den anschließenden Fragen zeigte. Das Ganze fand in ruhiger Atmosphäre statt. Diese Veranstaltung ist der DAGS, die ihre Vorträge im Rahmen der Interkulturellen Wochen anbietet, wieder einmal gut gelungen. red