Unbürokratisch helfen wollten die Schwalbacher Stadtverordneten, als sie Anfang Februar beschlossen, 100.000 Euro für Schwalbacherinnen und Schwalbacher zur Verfügung zu stellen, die mit den hohen Energiekosten überfordert sind. Zehn Monate (!) später kann das Geld endlich abgerufen werden. Doch wahrscheinlich ist es leichter das legendäre Weihnachtsrätsel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu knacken als diesen Zuschussantrag.
Es fängt schon damit an zu klären, ob man überhaupt anspruchsberechtigt ist. Denn die 100 Euro können nur Haushalte bekommen, die zwar wenig Geld haben, aber kein Wohn- oder Bürgergeld beziehen. Das sind nicht viele.
Die, die nach dem Almosen fragen dürfen, stehen dann vor rätselhaften Ober- und Untergrenzen, müssen unzählige Nachweise vorlegen, sollen über ihren Status im Internet recherchieren und müssen natürlich E-Mails schreiben können. Und damit das Ganze nicht zu einfach wird, hat man nur einen Monat Zeit und soll man auf keinen Fall persönlich im Rathaus um Rat fragen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass am Ende der größte Teil des Zuschuss-Topfes unberührt bleiben wird. Denn abgesehen davon, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit gar keine 1.000 Haushalte in Schwalbach gibt, die die enggesteckten Kriterien erfüllen, werden die, die es dürfen, entnervt aufgeben. Nicht alles, was gut gemeint ist, findet auch ein gutes Ende.
Lesen Sie dazu den Artikel „Zuschuss zu den Energiekosten“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten!