Im Main-Taunus-Kreis werden die Förderzuschüsse für Streuobstwiesen erhöht. Wie Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilt, wurde das seit 30 Jahre bestehende Programm angepasst. Mittel gibt es für die Nachpflanzung von hochstämmigen Obstbäumen, den Sanierungsschnitt von Altbäumen und die Entbuschung bestehender Obstwiesen.
„Mit den Zuschüssen für die Kulturlandschaft Streuobstwiese leisten wir einen praktischen Beitrag zur Erhaltung dieses typischen hessischen Lebensraums“, erläutert die Umweltdezernentin. Wer Gelder erhält, verpflichtet sich zur Pflege auf 30 Jahre. Anträge stellen können Eigentümer oder Pächter der Obstwiese. Wer Bäume nachpflanzt oder Altbäume durch Sanierungsschnitt pflegt, kann bis zu 100 Euro erhalten. Erstmals gibt es auch Geld für die Pflanzung von Sämlingen, die später an Ort und Stelle zu den gewünschten Sorten veredelt werden. Die Höhe der Zuschüsse für die Beseitigung von Buschwerk richtet sich nach der Höhe des Bewuchses.
Apfel-, Birn- und Zwetschgenbäume würden nicht nur aus Liebe zur Natur geschätzt, wie Madlen Overdick erläutert. Auch wegen der Apfelweintradition mit dem „echten Stöffsche“ und anderer heimischer Produkte sei die Bevölkerung im Vorder- und Hintertaunus „für die Bedeutung dieser Kulturlandschaft sensibilisiert“. Zudem würden mit den Streuobstwiesen auch zahlreiche seltene Tierarten geschützt, wie der Wendehals, der Steinkauz oder der Gartenrotschwanz.
Auf eigenen Grundstücken geht der MTK sowie der Landschaftspflegeverband Main-Taunus mit gutem Beispiel voran: Auf insgesamt mehr als elf Hektar werden Altbestände und Neuanlagen von Streuobstwiesen mit Hilfe von Pächtern und Landwirten gepflegt und entwickelt.
Nähere Informationen zur Förderung gibt es beim Landschaftspflegeverband per E-Mail an info@streuobst-mtk.de oder unter der Telefonnummer 06145/355-7696. Dort gibt es auch Tipps zur richtigen Sortenwahl, zu Nützlingsförderung und ökologischen Pflanzenschutz.
Das Streuobstförderprogramm im Main-Taunus-Kreis gibt es seit 1993. Dadurch wurden tausende von Baumpflanzungen gefördert, alte Bäume geschnitten und aufgegebene Wiesen wieder genutzt. 30 Jahre nach Start des Programms erwiesen sich die Fördersätze als zu niedrig im Vergleich zu den gestiegenen Kosten, zudem gibt es neue Erkenntnisse zu Baumpflanzungen und geänderte Klimabedingungen. Die detaillierten Richtlinien finden Sie hier. red