Zum 50-jährigen Jubiläum der Kulturkreis GmbH erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Günter Pabst. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.
Es war vor 50 Jahren eine wegweisende Entscheidung der Stadtmütter und Stadtväter, die Konstruktion einer GmbH mit einem eigenständigen Geschäftsführer und ausgelagert vom Rathausbetrieb, zu wählen. Unter dem damaligen, leider zu früh verstorbenen, Gerhard (Loni) Abt hat die Kulturkreis GmbH mit Unterstützung vieler ehrenamtlicher Bürgerinnen und Bürger ein vielfältiges kulturelles Angebot für die Schwalbacherinnen und Schwalbacher geschaffen und immer weiterentwickelt.
Ein Konzept, das über die Grenzen Schwalbachs Anerkennung fand. Ein Arbeitskreis gesellte sich zu den anderen. Vom Briefmarken- über den Skat Club, von den Eisenbahnern zu den Städtepartnerschaften. Mit der damaligen Kinderschule wurde in Kooperation mit den Kindergärten Theaterveranstaltungen für die Kinder aus der Taufe gehoben. Nach dem Ableben von Loni Abt und dem Wegzug der Kinderschule ist das Kindertheater wieder in der Versenkung verschwunden. Die Nachfolgerin, Anke Kracke, hat das Kindertheater wiederbelebt und es ist heute verdienstvoll, dass sie es trotz der städtischen Etatkürzungen, beibehält.
Im vergangenen Jahr 2023 erfuhr die Kulturkreis GmbH ein Kürzung von 50.000 Euro. Statt der 410.700 Euro im Jahr 2021 überweist die Stadt Schwalbach in 2023 nur 360.700 Euro. Dies ist eine Kürzung um 12,18 Prozent.
Angesichts der schwierigen finanziellen Situation wird wohl gespart werden müssen. Das musste der Verschönerungsverein im vergangenen Jahr mit dem Eichendorffweiherfest, von dem sich die Kulturkreis GmbH mit seinem finanziellen Beitrag zurückzog, schmerzhaft zur Kenntnis nehmen
Trotz aller Schwierigkeiten darf der Etat der Kulturkreis GmbH aber im Haushalt der Stadt Schwalbach nicht übermäßig gekürzt werden. Es gilt einerseits das kulturelle Angebot der Stadt in seiner Substanz aufrechtzuerhalten und andererseits an den bewährten Strukturen festzuhalten. Dazu gehört eben auch das nicht hoch genug einzuschätzende ehrenamtliche Engagement.
Die Arbeit der Kulturkreis GmbH gibt den Schwalbacherinnen und Schwalbachern, Alt und Jung nicht nur ein kulturelles Angebot, sondern ist darüber hinaus auch für das Zusammenleben in unserer Stadt, für den gesellschaftlichen Frieden, ein ganz wichtiger Faktor.
Die jetzige Politikerinnen-/Politikergeneration, ob im Magistrat oder in der Stadtverordnetenversammlung, ist gut beraten, das 50jährige bewährte Konzept der Kulturkreis GmbH beizubehalten.
Günter Pabst,
Schwalbach