30. Januar 2024

Kundgebung gegen Antisemitismus und Rassismus in Hofheim

Mehr als 2.000 Menschen verteidigen Demokratie

Die Teilnahme an der Kundgebung gegen Antisemitismus und Rassismus in Hofheim war überwältigend. Es kamen fünf Mal so viele Menschen als erwartet. Foto: Mohabat

Bei einer Kundgebung unter dem Motto „Demokratie verteidigen – gegen den Rechtsruck“ sind am Samstagvormittag auf dem Kellereiplatz in Hofheim mehr als 2.000 Menschen zusammengekommen.

Mit 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatte das „Bündnis Main-Taunus – Deine Stimme gegen Rechts“ gerechnet. „Die überwältigende Beteiligung und die Dynamik des Protests gegen den Rechtsruck ist unglaublich und macht uns Mut in diesen düsteren Zeiten“, meinte das Bündnis. In Hofheim sei am Holocaust-Gedenktag ein eindrucksvolles Zeichen gegen Rassismus und Rechtseextremismus gesetzt worden.
Auch Schwalbacherinnen und Schwalbacher waren gekommen. Günter Pabst, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis, sprach nach Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler und Barbara Helfrich vom Bündnis „Main-Taunus – Deine Stimme gegen Rechts“, die beide darauf hinwiesen, wie wichtig der Protest und das Zusammenstehen für die Demokratie sei.
Günter Pabst, stellte die Beziehung zum Holocaust-Gedenktag in den Mittelpunkt seiner Rede: „Wir erinnern und gedenken heute der über sechs Millionen Jüdinnen und Juden, der Polen, der Sinti und Roma und der vielen anderen Opfer, die in der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben, gedemütigt und ermordet wurden. Heute vor 79 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit.“

Günter Pabst hofft, dass die Demonstrationen, das Aufbegehren eine Langzeitwirkung gegen Antisemitismus und Rassismus entfaltet. „Wir dürfen nicht nachlassen für die demokratischen Werte einzustehen, wir dürfen uns jetzt nicht zurücklehnen, sondern in unserem Umfeld, in den einzelnen Orten weitermachen“, sagte er auf der Kundgebung. Foto: Mohabat


Ganz in der Nähe des Kellereiplatzes erinnert eine Gedenktafel an die ehemalige Synagoge der Hofheimer Jüdinnen und Juden. „Sie sind aus der Mitte der Gesellschaft herausgerissen, nach Frankfurt zur Großmarkthalle und von dort in den Tod deportiert worden. Es war die Nachbarin, es war der Nachbar, die man auf einmal nicht mehr kannte. Nicht wenige bereicherten sich an ihrem Eigentum“, berichtete Günter Pabst.
Unabhängig von der politischen Einstellung, unabhängig von der parteipolitischen Orientierung, basierend auf dem Wert der „Menschenwürde“ müssen jeder und jede gegen die „Feinde der Demokratie“, gegen völkisches Denken, zusammenstehen. „Im Alltag, im Beruf, in der Kneipe, in den Vereinen, wo auch immer, treten wir ein für Demokratie, kulturelle Vielfalt und Freiheit“, bat Günter Pabst die Teilnehmenden der Kundgebung. red

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