23. Februar 2024

Wissenschaftler der Goethe-Universität unterstützen, den Wasserrückhalt im Wald zu fördern

Wasser im Wald zurückhalten

Waldteiche helfen, Wasser im Wald zu halten und in Trockenperioden die Wasserversorgung des Waldes zu sichern. Foto: Zimmermann-Timm

Unter der Leitung von Privat-Dozentin Dr. Heike Zimmermann-Timm kartierte die Masterstudentin Jasmin Thal in einem Waldareal im Hochtaunus bei Königstein erstmalig alle vorhandenen Wasserstellen.

Dazu gehörten neben Gräben auch Kleingewässer wie Teiche, Pfützen und Wasseransammlungen im Totholz. Für die Beurteilung der Qualität und Quantität dieser Gewässer wurden ein Jahr lang wichtige Parameter wie beispielsweise die Aufenthaltsdauer des Wassers erfasst.
Jasmin Thal fand, dass Kleingewässer, die Wasser auffangen, Orte hoher Biodiversität sind und wichtige Laichgewässer für Amphibien darstellen. Einige dieser kleinen Gewässer drohen zu verlanden. Das ist ein natürlicher Prozess, der langfristig dazu führt, dass die Wasseransammlungen verschwinden, wenn keine Pflegemaßnahmen durchgeführt werden.
Gräben fördern den Abfluss von Wasser aus dem Wald. Tiefe Wagenspuren von schweren Fahrzeugen können die Bildung von Kleingewässern unterstützen, tragen in Hanglagen aber dazu bei, dass Wasser aus dem Wald herausgeleitet wird.
Die Wissenschaftlerinnen haben eine Handlungshilfe erarbeitet, die das Forstamt als Grundlage für Pflege- und Renaturierungsmaßnahmen im untersuchten Waldareal nutzen wird. Gemeinsam mit dem Forstamtsleiter Sebastian Gräf soll diese Handlungshilfe eingesetzt und weiterentwickelt werden.
Maßnahmen dieser Art sind wichtig, um das Wasser im Wald zu halten und dadurch in immer länger andauernden Trockenperioden die Wasserversorgung des Waldes zu gewährleisten.
Geplant ist die Schließung von Gräben, sowie die Pflege verlandender Kleingewässer. „Ziel muss es sein, die großen Wassermengen bei Starkregen aufzufangen und so weiterzuleiten, dass sie lange Zeit im Wald verbleiben, denn hiermit wird auch die Hochwassergefahr im Einzugsgebiet verringert“, sagt die Limnologin Heike Zimmermann-Timm.
Der Wasserrückhalt im Wald ist ein Kernelement der Naturschutzleitlinie von HessenForst. Aktuell wird i n allen hessischen Forstämtern daran gearbeitet, die erforderlichen Maßnahmen mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Klimaplan Hessen umzusetzen. red

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