Mit einem Antrag wollen die Grünen zurzeit erreichen, dass das demnächst frei werdende städtische Gelände an der Ecke Sodener Straße/Ober der Röth als möglicher Standort für ein neues Feuerwehrhaus geprüft wird. Im Bauausschuss wurde der Vorschlag am vergangenen Mittwoch nach längerer Diskussion abgelehnt.
In einer Pressemitteilung werben die Grünen gleichwohl weiter für den Standort als Alternative zu den Neubauplänen für Feuerwehr und Bauhof in der Berliner Straße. „Der vorgeschlagene Platz an der Lauenburger Straße bietet ausreichend Raum für einen sehr guten Feuerwehrstandort. Das dortige Grundstück ist mehr als doppelt so groß wie das der bisherigen Feuerwache an der Burgstraße und bietet die Möglichkeit, ein dreigeschossiges Gebäude mit Untergeschoss und Tiefgarage zu errichten“, erklärt Arnold Bernhardt von der Fraktion B90/Die Grünen. Darüber hinaus müsste der bestehende Bauhof nicht weichen, es gäbe keine Notwendigkeit für ein Interimsquartier und der Baubeginn könnte „verlässlich im Jahr 2025“ erfolgen.
Die Erreichbarkeit aller Gebäude innerhalb Schwalbachs ist ein entscheidender Faktor. Vom Standort Lauenburger/Sodener Straße aus kann nach Auffassung der Grünen jeder Punkt in der Stadt in maximal fünf Minuten erreicht werden. Dies gilt mit der Ausnahme des Gewerbegebiets Camp Phönix Park, für das bereits eine Versorgung über Eschborn besteht. Das Grundstück an der Lauenburger Straße sei verkehrstechnisch gut angebunden und aus mehreren Richtungen zugänglich, unter anderem über die Lauenburger und die Insterburger Straße, die Straße „Ober der Röth“ und die Sodener Straße. „Dies ermöglicht den Feuerwehrleuten im Alarmfall einen mindestens ebenso schnellen Zugang wie zum potenziellen Standort an der Berliner Straße“, sagt Arnold Bernhardt.
Einen Doppelstandort von Feuerwehr und Bauhof halten die Grünen für überflüssig. „Die vermuteten Synergien sollten nicht überbewertet werden. Eine gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen wie Waschanlage, Tankanlage und Werkstatt ist auch bei räumlicher Trennung der Einrichtungen möglich“, heißt es in der Pressemitteilung. Zudem seien die Mitarbeiter des Bauhofs nur einen Bruchteil ihrer Arbeitszeit vor Ort; die meiste Zeit sind sie im Stadtgebiet unterwegs.
Demgegenüber falle die Wohnsituation der Feuerwehrleute „sehr viel deutlicher“ ins Gewicht. Im Idealfall sollten Feuerwehrleute in der Nähe des Feuerwehrstandorts wohnen. Auf dem Gelände, das durch den Umzug von „Ellen Wille“ frei wird, könnten laut Grünen städtische Wohnungen entstehen, in denen dann Feuerwehrleute wohnen könnten.
Die Fraktion erinnert außerdem daran, dass nach wie vor unsicher sei, ob in der Berliner Straße gebaut werden kann. Klagen der Anwohner gegen den aus Sicht der Grünen „angreifbaren Bebauungsplan“ seien jederzeit möglich. Das würde das Projekt um Jahre verzögern. Ein Neubau an der Lauenburger Straße sei dagegen „kaum angreifbar“. Außerdem sind die Grünen überzeugt, dass die Stadt beim Bau an der Lauenburger Straße einen zweistelligen Millionenbetrag sparen würde, weil eben nur die Feuerwehr neu gebaut werden müsste. Die Grünen sprechen sich dafür aus, dass sich die Diskussion um den neuen Standort der Feuerwehr auf die sachlichen Aspekte konzentrieren soll, damit wirklich die beste Lösung für Feuerwehr und Stadt gefunden und umgesetzt wird.
Im Bauausschuss wurde am vergangenen Mittwoch ausführlich darüber diskutiert. Die Mehrheit von SPD und CDU lehnte den vorgeschlagenen Standort allerdings ab mit der Begründung, dass von dort aus nicht alle Häuser in Schwalbach ausreichend schnell erreicht werden können und dass das Gelände zu klein sei. red