Nach einigen anderen großen und kleinen Städten hat am Samstag auch Schwalbach ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt gesetzt. Rund 500 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an einem Demonstrationszug und einer Kundgebung auf dem Marktplatz.
Aufgerufen hatten die Deutsch-Ausländische Gemeinschaft Schwalbach (DAGS) und ein Bündnis aus mehr als 30 Vereinen, Gruppen und Initiativen. Den Auftakt machte ein Demonstrationszug, den die „Eulen“ organisiert hatten. Dieser startete um 11 Uhr an der alten Kapelle und zog dann mit eine Vielzahl von Plakaten und Transparenten Richtung Marktplatz.
Zur Musik von Anja Stroh und Peter Przystaniak strebten dann eine dreiviertel Stunde später junge und ältere Menschen auf den unteren Marktplatz. Am Ende waren es rund 500 Personen, die sich versammeltet hatten, um den zahlreichen Rednerinnen und Redner zuzuhören. Um 12 Uhr eröffnete DAGS-Vorsitzender Wilfried Hülsemann die Kundgebung und erteilte als ersten Rednern- Günter Pabst und Willi Schelwies von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit -das Wort. Insgesamt gab es mehr als 25 Redebeiträge. Unter anderem sprachen Stadtverordnetenvorsteher Jan Frey, Bürgermeister Alexander Immisch, Vertreter der im Stadtparlament vertretenen Fraktionen, Gundula Lohmann-Pabst für die Fraueninitiative Schwalbach, Carlo Graf vom DGB, Monika Gernet und Kurt Kreyling von der Turngemeinde Schwalbach, Gudula Farwig und Areen Mohammad von der Flüchtlingshilfe und Pfarrer Alexander Brückmann.
Wie zu erwarten war gab es viel Kritik an extremistischen und populistischen Reden, doch gerade die die Rednerinnen und Redner mit Migrationshintergrund betonten immer wieder ihre Dankbarkeit, in Deutschland in Frieden und Freiheit leben zu können und betonten, wie wichtig auch die Bereitschaft sei, sich zu integrieren und in der Gesellschaft mitzumachen. Einig waren sich fast alle, dass Schwalbach tatsächlich „bunt“ ist und rassistische Tendenzen in der Stadt kaum zu finden wären. Insgesamt war es eine Veranstaltung, die das breite Spektrum der Schwalbacher Stadtgesellschaft zeigte und die an vielen Stellen bewegend war. „Bei manchen Reden hatte ich Tränen in den Augen“, sagte eine Teilnehmerin. red