Die Stadtbücherei Schwalbach ist eine von 15 öffentlichen Bibliotheken in Hessen, die dieses Jahr für die Teilnahme am Freizeit-Leseprojekt „Ich bin eine Leseratte“ für Schüler und Schülerinnen der dritten bis sechsten Klasse ausgewählt wurden.
Seit 2008 führt die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gemeinsam mit der Hessischen Leseförderung und den Landesfachstellen für Bibliotheken in Thüringen und Hessen dieses Leseprojekt durch. Es soll Kinder nicht nur zum Lesen von spannenden Büchern animieren, sondern auch dazu, den eigenen „literarischen Kritikerverstand“ zu entwickeln und sich auch kreativ-künstlerisch mit dem Lesestoff auseinanderzusetzen. Die Pisa-Studie zeigt: Ein Viertel der Kinder verlässt die Schule, ohne fließend lesen zu können. In der neunten Klasse haben immer mehr Kinder Probleme, komplexe Aufgaben zu erfassen. Leseförderung ist also eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das sieht auch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen so und finanziert die sechs neuen Buchtitel in 60 Exemplare für die zukünftigen Schwalbacher Leseratten.
Robin Häbe, Leiter der Nassauischen Sparkasse Bad Soden, übergab die Bücher im Wert von mehr als 1.000 Euro am vergangenen Freitag an Christiane Graf, Leiterin der Stadtbücherei Schwalbach. „Bei dieser Buchauswahl ist für die gesamte Altersspanne von acht bis zwölf Jahren etwas Attraktives dabei“, freute sich die Bibliothekarin über die neuen Buchtitel.
„Damit können wir sowohl schwächere als auch sehr starke Leserinnen und Leser für die Teilnahme am Sommer- und Freizeit-Lese-Projekt begeistern. Es sind sogar zwei spannende Sachbuchtitel darunter und mit ‚Sepia und das Erwachen der Tintenmagie‘ ist auch ein Titel für echte Profileserinnen und -leser dabei.“
Begeistert über die Titel zeigte sich auch die Wolf-Klasse der Georg-Kerschensteiner-Schule. Die Drittklässler waren zur Bücherübergabe eingeladen und durften als erstes die neuen Bücher anschauen und hineinschnuppern.
Lesen macht nur dann richtig Spaß, wenn dahinter kein schulischer Druck steht: Damit möglichst viele Kinder an dem Projekt teilnehmen und sich als richtige „Leseratten“ erweisen können, gibt es von jedem Buchtitel in den teilnehmenden Bibliotheken ausreichend Exemplare. Los geht es noch vor den Sommerferien am 25. Juni. Alle interessierten jungen Leserinnen und Leser sind eingeladen, in die Stadtbücherei Schwalbach am Marktplatz 15 zu kommen, sich zunächst eines der sechs Bücher auszusuchen, sich für das Projekt anzumelden und ein Mitmachheft mit Fragebögen zu sichern. Nicht alle sechs Bücher müssen gelesen werden, aber eine richtige „Leseratte“ sollte schon drei bis vier schaffen. Zeit ist dafür mindestens bis nach den Herbstferien.
Für die kleinen Leseratten der ersten und zweite Klasse organisiert die Stadtbücherei eine „Leseratte easy“. Hier gibt es einen Lesepass und freie Auswahl bei den Büchern. Kinder, die an der „Leseratte easy“ teilnehmen, können kleine Preise und eine Urkunde erlesen. Hier sind auch Kinder eingeladen, denen das Lesen noch schwerfällt. Im Anschluss an das Projekt – also nach den Herbstferien – ist die junge Leserschaft aufgefordert, den Lesestoff in einem Heft zu bewerten oder in Form von Zeichnungen auf Papier zu bringen.
Für besonders eifrige „Leseratten“ in Schwalbach lobt die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Preise aus. Zu gewinnen gibt es Buchgutscheine, mit denen individuelle Buchwünsche in der nächsten Buchhandlung erfüllt werden können. Zum Abschluss des Projektes werden alle Schülerinnen und Schüler, die sich am Leseprojekt beteiligt haben, zu einem Lesefest in die Stadtbücherei eingeladen.
Informationen zum Freizeit-Leseprojekt „Ich bin eine Leseratte“ und den Anmeldebogen gibt es beim Bücherei-Team in der Stadtbücherei oder unter der Telefonnummer 06196/804-333. red
Es ist toll und sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche in den Genuss dieses Projekts kommen und damit ihre Lust am Lesen gefördert wird.
Aber leider lässt die Buchauswahl für Erwachsene in der Stadtbücherei in letzter Zeit sehr zu wünschen übrig. Wo bleiben die neuesten Krimis von Donna Leon, Jussi Adler Olsen, Hjorth und Rosenfeldt, Fred Vargas oder Jan Costin Wagner? Auch Sasa Stanisic, Juli Zeh oder Elizabeth Strout fehlen mit ihren neuesten Werken in den Regalen. Das Geld fehlt in Schwalbach an allen Ecken und Enden und auch dafür, um gängige Bestseller einzukaufen. Danke, Herr Immisch.