In Schwalbach sind in diesem Jahr drei Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden in Betrieb gegangen. Eine vierte soll noch in diesem Jahr folgen. Damit ist ein schon seit Jahren bestehender Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zumindest teilweise umgesetzt worden.
Zuständig für die Anlagen ist die Wasserversorgung Main-Taunus GmbH (WMT). Bürgermeister Alexander Immisch: „Die Errichtung städtischer Photovoltaik-Anlagen gestaltete sich zunächst etwas schleppend. Ursache war, dass für alle neuen Anlagen Fördergelder beantragt wurden. Und bis die Förderzusage vorliegt, dauert es einfach einige Zeit. Ich freue mich deshalb sehr, dass es jetzt vorangeht.“ Als erste wurde 2024 die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach von Rat- und Bürgerhaus installiert. Seit 20. April ist sie in Betrieb. Ihre maximale Leistung beträgt 57,2 Kilowattpeak (kWp) in der Spitze. Jährlich kann sie im Durchschnitt etwa 52.000 Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren. Am 2. Mai startete dann die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der DRK-Kindertagesstätte „Schwalbennest“ in der Frankenstraße. Der mögliche Höchstwert dieser Anlage beträgt 24,8 kWp und die mittlere Jahreserzeugung an Strom liegt bei 22.000 kWh.
Zuletzt ging die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Betriebsgebäudes des Naturbads am 23. Juli ans Netz. Sie verfügt über eine mögliche Höchstleistung von 29,9 kWp, ihre mittlere Erzeugung liegt bei 27.000 kWh jährlich. Der von ihr produzierte Strom wird genutzt, um beispielsweise die Umwälzpumpen für die Badewasserreinigung oder die Pumpen etwa für die Fächerspeier oder die Schwalldusche zu betreiben. Sie verfügt zusätzlich über einen Stromspeicher mit einer Kapazität von 10,2 kW. Mit seiner Leistung springt dieser für den Strombedarf in der Nacht ein oder wenn die Sonne in der Badesaison einmal weniger scheint.
Bleibt noch das größte Projekt dieses Jahres, die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Wasserwerks „Am Erlenborn“. „Auch diese Förderzusage ist nun eingegangen. Damit kann auch die aktuell größte geplante Photovoltaik-Anlage der Stadtwerke beauftragt werden und hoffentlich noch dieses Jahr in Betrieb gehen“, freut sich Kai-Thorsten Lorenz, Geschäftsführer der Wasserversorgung Main-Taunus GmbH. Geplant ist eine Anlage mit maximal 72,0 kWp in der Spitze und einer mittleren Stromerzeugung von 65.000 kWh im Jahr. Lorenz: „Dieser Strom wird dann dem Herzstück der Wasserversorgung in Schwalbach zur Verfügung stehen. Im Wasserwerk befinden sich nämlich die beiden Brunnen der Stadt, aber auch das Hauptverteilzentrum für die einzelnen Stadtgebiete. An diesem Ort wird der meiste Strom für die Wasserversorgung benötigt.“
Die vier Anlagen kommen zu den bisher zwei bestehenden hinzu. Denn bereits im Juni 2018 wurde die erste städtische Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der neu erbauten Kindertagesstätte „Am Park“ in Betrieb genommen. Der mögliche Spitzenwert ihrer Leistung beträgt 29,7 kWp. Pro Jahr kann die Anlage im Mittel 30.000 kWh Strom erzeugen.
Im Juni 2022 folgte die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Pumpwerks „Süd“ an der A66. Kai-Thorsten Lorenz: „Hier befindet sich die Übergabestelle für die Fremdwassereinspeisung zur Versorgung Schwalbachs. Immerhin müssen knapp 80 Prozent des Wassers für Schwalbach von Hessenwasser bezogen werden. Das Pumpwerk fördert dieses Wasser aus der Gemarkung Sulzbach über mehrere Kilometer bis ins Wasserwerk „Am Erlenborn“. Im Januar 2024 wurde es um einen Stromspeicher von 11,1 kW ergänzt. Seine mögliche Leistungsspitze beträgt 16,8 kWp. Durchschnittlich erzeugt diese Anlage 16.000 kWh Strom jährlich. Bürgermeister Alexander Immisch: „Damit würden dann Ende dieses Jahres sechs Anlagen mit einer Gesamtleistung von 230 KWp und einer mittleren Stromerzeugung von 212.000 kWh pro Jahr in den Stadtwerken Schwalbach zur Verfügung stehen. Nimmt man einen durchschnittlichen Strombedarf von 3.000 kWh pro Jahr für ein Einfamilienhaus beziehungsweise einen 4-Personenhaushalt an, so könnten allein mit diesen sechs Anlagen schon über 700 Haushalte versorgt werden.“ Seit Anfang 2020 sind die Stadtwerke für die Schwalbacher Photovoltaik-Anlagen im Eigentum der Stadt zuständig. Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 1. Oktober 2020 wurde die Betriebssatzung der Stadtwerke dahingehend ergänzt. Zu den bisher drei Pflichten wie Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung und Betrieb des Naturbades kam eine vierte hinzu: der Betrieb der städtischen Energieversorgungsanlagen. red