Ohne Chlor kann kein Bademeister zaubern. Wenn bei Temperaturen jenseits der 30 Grad mehrere tausend Menschen in den Becken eines Schwimmbads plantschen, kann nur noch das 17. Element des Periodensystems verhindern, dass sich im Wasser Krankheitskeime und Algen ausbreiten.
Seit der Eröffnung 2013 musste das Schwalbacher Naturbad – das gänzlich ohne Chlor und andere Chemikalien auskommt – nach besonders heißen Tagen noch nie geschlossen werden. Dieses Jahr ist es erstmals anders und folgerichtig müssen nun die Becken für ein paar Tage gesperrt werden, bis die Pflanzen und Mikro-Organismen im Regenerationsbecken die Arbeit erledigt haben, die andernorts die Chemie in wenigen Sekunden verrichtet.
Das ist ärgerlich, lässt sich aber nicht ändern. Den wenigen Tagen ohne Schwimmspaß stehen ja immerhin elf Sommer gegenüber, in denen es Abkühlung ganz ohne rote Augen und stechenden Chlor-Geruch gab. Gleichwohl ist es aber offensichtlich an der Zeit, die Leistungsfähigkeit des Regenerationsbeckens einmal genauer zu untersuchen und die Ursachen für die Verschlechterung der Wasserqualität zu erforschen, damit Schließungen im Hochsommer in Zukunft vermieden werden können.
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