30. August 2024

Landrat stellt neue Schilder für ein Miteinander in Feld und Flur vor

„Bitte auf den Wegen bleiben!“

Landrat Michael Cyriax (2.v.l.) und Kreislandwirt Jürgen Pauly (links) besuchten den Sulzbacher Reiterhof von Michael Kranz (Mitte). Mit dabei waren auch der Eppsteiner Landwirt Michael Bendl (rechts) und Manfred Renth vom Amt für den ländlichen Raum. Foto: MTK

Hinweisschilder sollen im Main-Taunus-Kreis für mehr Verständnis für die Natur, die Landwirtschaft und den Schutz landwirtschaftlicher Flächen werben. In Sulzbach startete Landrat Michael Cyriax jetzt eine Schilderkampagne.

Wie Cyriax mitteilt, informieren die Schilder über Zusammenhänge, geben Verhaltenstipps und unterstreichen insgesamt den Wert der heimischen Kulturlandschaft. Die ersten Schilder wurden jetzt bei einem Besuch des Landrats auf dem Reiterhof St. Georg in Sulzbach und dem Aussiedlerhof Bendl in Eppstein übergeben. Michael Cyriax war dort im Rahmen seiner traditionellen Sommertour unterwegs, bei der er sich in landwirtschaftlichen Betrieben über deren Angebote informiert. „Beide Höfe bereichern unser lokales Angebot – sei es für die Freunde des Reitsports oder die Kundinnen und Kunden für landwirtschaftliche Produkte“, fasste er zusammen. „Die Beispiele zeigen, wie wichtig engagierte Betriebe für die Nahversorgung und Landschaftspflege bei uns sind.“
Der Main-Taunus-Kreis ist nach Angaben der Kreisverwaltung bekannt für seinen Naherholungswert. Gleichzeitig sei die Landwirtschaft eine „wichtige Säule der heimischen Ökonomie“ und trage zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Und dann seien da auch noch die Wildtiere, die in Feldern, Wiesen und Wäldern ihre Lebensräume hätten. Die Schilder sollen einen Beitrag leisten, die Interessen der Erholungssuchenden, der Landwirtschaft und der Wildtiere in Einklang zu bringen und Hinweise für unbeschwerten Naturgenuss und rücksichtsvollen Umgang zu geben.
So manchem Wanderer laufe zum Beispiel das Wasser im Mund zusammen, wenn er im Spätsommer an einer Streuobstwiese vorbeikommt. Da sei der Impuls, sich ein paar der knackigen Früchte zu pflücken, verständlich. Trotzdem ist das nach Angaben des Kreises nicht in Ordnung: Das Obst ist Eigentum der Landwirte, die die Flächen bewirtschaften, und für die es Grundlage ihres Einkommens ist. Auch Blühstreifen und Blumenwiesen weckten mit ihren strahlenden Farben Begehrlichkeiten. Trotzdem sollte man die Blumen nicht pflücken, sondern die Flächen unberührt lassen. Denn sie sind ein wertvoller Beitrag zu Artenschutz und Biodiversität – sogar auch dann noch, wenn sie schon verblüht sind: In den Stängeln überwintern Insekten, Vögel und Hasen finden Schutz vor Wind und Schnee. Weitere Schilder thematisieren die Hinterlassenschaften von Mensch und Hund in der Natur: Während es selbstverständlich sein sollte, dass Ausflügler eventuellen Müll wieder mitnehmen, ist es genauso wichtig, auch außerhalb von Ortschaften die Hinterlassenschaften von Hunden einzusammeln und als Müll zu entsorgen. Denn im Hundekot lauern nach Kreis-Angaben Erreger, die für andere Tiere gefährlich sind und die auch in die Nahrungskette der Menschen gelangen können.
Auf zwei weiteren Schildern geht es um Feldwege und ihre Nutzung: Einerseits werden Naturliebhaber aufgefordert, auf den Wegen zu bleiben und nicht querfeldein zu gehen, andererseits wird an Ausflügler appelliert, landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen Vorrang zu gewähren.
Zu insgesamt sechs Themen stehen Schilder zur Verfügung. Landwirte, die Interesse haben, Schilder entlang ihrer Äcker und Wiesen aufzustellen, können sich an Kreislandwirt Jürgen Pauly wenden. red

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