Keine schnelle Entscheidung gibt es bezüglich der Zukunft des geplanten Neubaus der Kita St. Pankratius. Die umstrittene Magistratsvorlage wird in den nächsten Monaten noch länger beraten. Außerdem wurde die für morgen geplante Sitzung der Stadtverordnetenversammlung mangels Tagesordnungspunkte abgesagt.
Damit sind die Befürchtungen vieler Eltern, dass das Neubau-Projekt bereits im September gestoppt wird, erst einmal vom Tisch. Wie berichtet hat der Magistrat eine Vorlage erarbeitet, in der er „priorisiert“, dass sich die Stadt aus der Finanzierung des Kita-Neubaus zurückziehen soll. Wegen der immensen Kostensteigerungen im Baugewerbe sind die geschätzten Kosten schon vor Baubeginn auf rund acht Millionen Euro gestiegen, von denen die Stadt 5,4 Millionen Euro übernehmen soll.
Dem Magistrat ist das zu viel. In der Vorlage legt die „Stadtregierung“ dem Parlament dar, dass es sinnvoll sein könnte, aus dem Projekt auszusteigen oder die neue Kita kleiner zu bauen, da es in Schwalbach insgesamt bereits jetzt genügend Plätze gäbe.
Das wiederum hat die Eltern der Kita St. Pankratius aufgebracht, die die Rechnung des Magistrats bezweifeln. Sie fürchten, dass die Einrichtung, die der älteste Kindergarten in Schwalbach ist, in seiner Existenz gefährdet ist, wenn der Neubau nicht kommt. Denn das Gebäude in der Friedrich-Ebert-Straße wird bereits seit mehr als einem Jahr nicht mehr genutzt. Wegen des geplanten Neubaus sind die Kinder in ein Ausweichquartier im Obergeschoss der städtischen Kita in der Badener Straße umgezogen. Der Elternbeirat hat bereits eine Petition gegen die Vorschläge des Magistrats gestartet und hatte nach Angaben der Vorsitzenden Christiane Flek bis Mitte vergangener Woche schon 750 Unterschriften gesammelt.
Auch in den jüngsten Sitzungen des BVUK- und des BKS-Ausschusses zeigten die Eltern Präsenz und forderten den Erhalt der Kita. Der Ausschuss für Bau, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz (BVUK) lehnte es dann auch ab, über die Vorlage zu diskutieren und schickte sie zurück zum Magistrat, da aus Sicht des Ausschusses viele Dinge darin nicht hinreichend erläutert seien.
Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales (BKS) will sich dagegen näher mit der bestehenden Vorlage befassen und diese in seinen kommenden Sitzungen eingehend beraten. Es soll dazu auch einen öffentlichen Ortstermin auf dem Gelände in der Friedrich-Ebert-Straße geben, bei dem auch die Eltern und die Nachbarn angehört werden sollen. Letztere hatten in der Vergangenheit immer wieder gegen die geplante Bauweise der neuen Kita protestiert. MS