10. September 2024

Schwalbacher Spitzen

Schützenhilfe für Radikale

von Mathias Schlosser

Alle die, die am vergangenen Wochenende in Hofheim gegen die AfD protestiert haben, sind bestimmt mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen. Friedliche und fröhliche Menschen, die eine Menschenkette bilden einerseits, mutmaßliche Nazis in der dunkle Halle andererseits. Wer die Guten und wer die Bösen sind, schien am Wochenende klar zu sein.
Doch zumindest die beteiligten Kommunalpolitikerinnen und -politiker müssen sich fragen, ob solch beseelte Aktionen wirklich gegen populistische Parteien helfen, oder ob die Schlaumeier von der angeblichen Alternative nicht vor allem von schlechten Entscheidungen profitieren, die zum Teil die gleichen Leute fällen, die am Wochenende in Hofheim die Transparente in die Höhe reckten. Aus Schwalbach gibt es jedenfalls regelmäßig Schützenhilfe für die AfD. Da werden städtische Wohnungen jahrelang zu Mini-Mieten an Bedienstete vergeben, da werden Straßennamen ohne Bürgerbeteiligung festgelegt, da geht es bei großen Dingen wie dem Schulkinderhaus genauso wenig voran wie bei kleinen Dingen wie den Brunnenfiguren am Marktplatz. Und da sind 19 Millionen Euro, die der Bürgermeister leichtfertig, fahrlässig und eigenmächtig bei einer Pleite-Bank versenkt hat. Die meisten Wählerinnen und Wähler kommen trotz allem nach wie vor nicht auf die Idee, deswegen radikale und undemokratische Parteien zu wählen. Aber es werden immer mehr. Und irgendwann sind es zu viele.

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