Sehr lange hat sich am vergangenen Mittwoch der Bauausschuss mit der Zukunft des Kindergartens St. Pankratius befasst. Mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern wurde dabei auch das alte, mittlerweile leer stehende Gebäude in der Friedrich-Ebert-Straße besichtigt. Es ist eine schwierige Entscheidung, die die Stadtverordneten da treffen müssen. Schließlich würde ein Ausstieg der Stadt aus dem überaus teuren Neubau-Projekt das Ende der traditionsreichsten aller Schwalbacher Kitas bedeuten.
Doch am Ende wird den städtischen Gremien nichts anderes übrig bleiben, weil das schmale Altstadt-Grundstück einfach nicht geeignet ist für einen viergruppigen Kindergarten, der den heutigen gesetzlichen Anforderungen entspricht.
Zwar ist es den Architekten mit großer Kreativität gelungen, das geforderte Raumkonzept irgendwie auf das Handtuchgrundstück zu zaubern. Doch für 8 Millionen Euro – oder noch viel mehr – müsste ein viel zu großes, unförmiges Gebäude zwischen die Häuser des alten Ortes gequetscht werden, an dem niemand seine Freude hätte – weder die Kinder, noch das Personal und schon gar nicht die Anwohner. Obendrein ist bis heute nicht bewiesen, ob die vorgesehenen Betreuungsplätze überhaupt gebraucht werden.
Einmal mehr stellt sich heraus, dass in der Stadtentwicklung alles mit allem zusammenhängt. Statt sich über einzelne Projekte wie Kindergarten, Feuerwehr, Bauhof, Moos-Gelände oder Schulkinderhaus die Köpfe heiß zu reden, wird es Zeit für ein ganzheitliches Konzept, das alle diese Punkte zusammen berücksichtigt.
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„Einmal mehr stellt sich heraus, dass in der Stadtentwicklung alles mit allem zusammenhängt. Statt sich über einzelne Projekte wie Kindergarten, Feuerwehr, Bauhof, Moos-Gelände oder Schulkinderhaus die Köpfe heiß zu reden, wird es Zeit für ein ganzheitliches Konzept, das alle diese Punkte zusammen berücksichtigt.“
Frederik Vester hat vor Jahrzehnten Ökolopoly auf den Markt gebracht. Ein Spiel zur ganzheitlichen Betrachtung. Seinerzeit sogar vom Umlandverband Frankfurt beworben.
Ja, wenn es in Schwalbach so einfach wäre. Die Schwalbacher Zeitung berichtete immer wieder über die „zusammen zu denkenden“ Projekte.
Letztlich sind aber Pflöcke eingeschlagen. Ankaufverträge mit privaten Grundbesitzern, die Regressforderungen auslösen, sollte die Stadt dann doch einen anderen Weg wählen, wie beim Bauhof.
Nicht zu beanstandende Erlösorientierung privater Grundstücksbesitzer wie beim Moosgelände oder die nachzuvollziehende Interessenleitung der Nutzer des Katholischen Kindergartens. Obwohl sich die Katholische Kirche weitgehend aus der finanziellen Verantwortung für Kindergärten herausnehmen will, wie die evangelische übrigens auch.
So bleibt zuerst einmal nur der Weg, alle Einzelvorhaben auch für sich betrachtet auf ihre Plausibilität zu prüfen und politisch zu diskutieren.
Wer in Schwalbach, egal ob im Alten Ort oder an der Peripherie dann noch das „Wundergrundstück“ aufbieten kann, mit dem sich die Vorhaben kostenarm und ressourcenschonend umsetzen lassen, soll sich melden.
Ideen zur interkommunalen Zusammenarbeit z.B. beim Bauhof wurden öffentlich noch gar nicht diskutiert. Eine Kindergartenerweiterung in Kooperation mit der Krabbelstube von Ellen Wille neben der AES böte sich ebenfalls an, zumal ein kommunales Grundstück im unmittelbaren Umfeld zur Nutzung frei wird. Frei werdende Gemeindehäuser der Kirchen im Zuge von EKHN 2030 können auch in den Blick genommen werden, selbst wenn zuerst einmal die vorhandene Bausubstanz abgetragen werden müsste.