17. Oktober 2024

Die Buchtipps der Schwalbacher Zeitung

Lesestoff

Mit „Sprüngli & Lindt“ stellt Lisa Graf eine Familiensaga rund um die weltberühmten Schweizer Chocolatiersfamilien vor. Booker-Preisträger George Saunders erzählt in „Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil“ eine aufrüttelnde Geschichte von der Zerstörungswut eines Populisten. Satoshi Yagisawa schreibt in seinem Bestseller „Die Abende in der Buchhandlung Morisaki“ über Menschen, die durch Bücher und einen wunderbaren Buchladen miteinander verbunden sind und sich gegenseitig durch schwere Zeiten begleiten.

 

„Sprüngli & Lindt“

Zürich 1826: Voller Verzweiflung bringt der kleine Rudolf Sprüngli seiner Mutter eine Tafel Schokolade ans Krankenbett. Sein letztes Taschengeld und all seine Hoffnung legt er in dieses kleine Mysterium, das sich Schokolade nennt. Wie durch ein Wunder wird sein Wunsch erhört und seine Mutter wieder gesund. Ab diesem Tag ist für Rudolf klar, dass er Schokolade herstellen möchte. Jahre später ist aus dem Kind ein Mann geworden, doch der Traum ist geblieben.

Eine „Confiserie Sprüngli“ soll es bald in Zürich geben, in der feinstes Backwerk, edle Pralinen und zarte Schokolade serviert werden. Schokolade, die im Mund zergeht wie Butter und die Herzen höher schlagen lässt. Sein eigenes Herz hat Rudolf bereits an eine junge Frau verloren. Doch in wenigen Tagen wird Katharina einen anderen heiraten. Reicht Rudolfs unerbittlicher Eifer und unermüdlicher Fleiß, um seine Träume wahr werden zu lassen? Und was, wenn noch jemand den gleichen Traum hegt?

Lisa Graf ist in Passau geboren. Nach Stationen in München und Südspanien schlägt sie gerade Wurzeln im Berchtesgadener Land. Sie hat nicht viele Schwächen, aber zu Lindt-Schokolade konnte sie noch nie nein sagen. Mit ihrer grandiosen Familiensaga Dallmayr eroberte sie sowohl die Herzen ihrer Leserinnen als auch die Bestsellerliste und schaffte es bis an die Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste. Nun erscheint die mit Spannung erwartete neue Saga „Lindt & Sprüngli“, in der sie die bewegte Geschichte rund um die weltberühmten Schweizer Chocolatiersfamilien erzählt..

Lisa Graf: „Sprüngli & Lindt“
Penguin Verlag, 2024. 480 Seiten, 17 Euro.

 

„Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil“

Willkommen in Innen-Horner, einem Land, das so klein ist, dass darin nur eine einzelne Person Platz hat. Der Rest der Bevölkerung muss in der Kurzzeitaufenthaltszone des umliegenden Landes Außen-Horner warten, bis getauscht wird – so haben es die sonderbaren, nicht ganz menschlichen Bürgerinnen und Bürger des Landes vereinbart. Doch als Innen-Horner eines Tages plötzlich schrumpft und drei Viertel seines aktuellen Bewohners über die Grenze in das Gebiet von Außen-Horner ragen, sehen die Außen-Horneriten eine Invasion im Gange und geraten in den Bann des machthungrigen und autoritären Phil. Es ist der Beginn seiner kurzen, dafür umso schrecklicheren Regentschaft.

George Saunders wurde 1958 in Amarillo, Texas, geboren, lebt heute mit seiner Frau und zwei Töchtern in Oneonta, New York, und ist Dozent an der Syracuse University. Er hat mehrere Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht, erhielt u.a. 2013 den PEN/Malamud Award und 2014 den Folio Prize. Das Echo auf seinen ersten Roman „Lincoln im Bardo“ war überwältigend: Man Booker Prize 2017, Shortlist für den Golden Man Booker Prize, Premio Gregor von Rezzori 2018, New York Times-Nr.1-Bestseller, SWR-Bestenliste Platz 1 und Spiegel-Bestseller.

George Saunders: „Die kurze und schreckliche Regentschaft von Phil“
Übersetzt von Frank Heibert
Luchterhand Verlag, 2024. 144 Seiten, 20 Euro.

 

„Die Abende in der Buchhandlung Morisaki“

Takako, die in „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ ihren Liebeskummer nach einer schlimmen Trennung überwunden hat, im Antiquariat ihres Onkels Satoru und ihrer Tante Momoko, umgeben von Büchern, ist nun frisch verliebt: Seit Kurzem ist sie mit Wada zusammen, der an einem Roman arbeitet, in dem es um die Buchhandlung Morisaki gehen soll. Und dort wird Takako nun wieder gebraucht, denn Momoko ist erneut schwer erkrankt. Takako unterstützt Satoru, wo sie kann, und packt wieder im Buchladen mit an. Mit ihrer Hilfe und der von Stammkunden und Freunden fasst Satoru neuen Mut.

Satoshi Yagisawa wurde 1977 im japanischen Chiba geboren. Er studierte an der Nihon University in Tokio. „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ ist sein Debüt, wurde mit dem Chiyoda Literature Prize ausgezeichnet und wurde zu einem internationalen Bestseller. Der Roman wurde von Asako Hyuga verfilmt.

Satoshi Yagisawa: „Die Abende in der Buchhandlung Morisaki“
Übersetzt von Charlotte Scheuer
Insel Verlag, 2024. 253 Seiten, 20 Euro.

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