Zum ersten Mal nach 16 Jahren können die Leichtathleten der TG Schwalbach wieder Stabhochsprung in Schwalbach trainieren. Die rund 70.000 Euro teure Anlage im Limesstadion ist jetzt einsatzbereit.
Am vergangenen Freitagnachmittag nahmen Bürgermeister Alexander Immisch, der Leichtathletik-Abteilungsleiter der TGS, Axel Rücker, sein Vertreter Axel Hoerschelmann und der Vorsitzendeder TG Schwalbach, Kurt Kreyling, die neue Stabhochsprunganlage im Limesstadion in Augenschein. Mit ihr wird es seit 2008 erstmals wieder möglich sein, Stabhochsprung im Limesstadion zu trainieren. „Die Stabhochsprung-Anlage ist das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit der Turngemeinde Schwalbach und des Jugendamtes in der Stadtverwaltung. Denn schließlich sollten das Wissen und die Erfahrung des Vereins in diese Anschaffung einfließen, damit die Anlage bestmöglich genutzt werden kann. Doch nicht nur Stadt und Verein haben sich engagiert, besonders erfreulich ist, dass auch das Land Hessen mit einem Zuschuss dabei ist“, sagte Alexander Immisch.
„Wir freuen uns nicht nur für die Leichtathletik in unserem Verein, sondern für den Sportkreis Main-Taunus. Denn seit 2020 gab es im gesamten Main-Taunus-Kreis keine Stabhochsprung-Anlage mehr“, ergänzte Kurt Kreyling. Für den Standort im Limesstadion spreche, dass er mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist und ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Bisher mussten Leichtathleten, die Stabhochsprung ausüben, außerhalb des Main-Taunus-Kreises zu geeigneten Trainingsstätten fahren. Die Anlage kann darüber hinaus für den Schulsport oder auch für regionale Leichtathletik-Meisterschaften im Zehnkampf genutzt werden.
Die TG Schwalbach hatte empfohlen, die Stabhochsprung-Anlage bei der Gotthilf Benz Turngerätefabrik in Winnenden zu erwerben. „Dies war der einzige Anbieter, der sämtliche Anforderungsmerkmale für eine Stabhochsprunganlage, die im Freien aufgestellt wird, erfüllen konnte“, erklärte Axel Rücker, der auch Kreisvorsitzender des Hessischen-Leichtathletik-Verbands ist. Sämtliche Unterbauteile der Stabhochsprunganlage sind aus Aluminium beziehungsweise Edelstahl gefertigt. Der Stabhochsprungständer ist mit einer justierbaren Höhenverstellung und mit Memoryfunktion für die Sprunghöhe versehen. Dies ermöglicht schnelle und exakte Wiederhol-Einstellungen.
Die Stabhochsprung-Anlage kostete insgesamt rund 70.000 Euro. Davon übernimmt die Stadt Schwalbach die Hälfte, also 35.000 Euro. Vom Land Hessen gab es einen Zuschuss in Höhe von 21.000 Euro und die Turngemeinde beteiligte sich mit 14.000 Euro sowie mit aktiver Unterstützung. Ein wesentlicher Anteil der Kosten entstand aus der Sicherung der Anlage gegen Vandalismus. Hier schlug der Verein vor, anstelle einer Abdeckung aus Lkw-Plane einen Abdeckkasten aus Aluminium auf Rollen anzuschaffen – ähnlich wie bei der bereits vorhandene Hochsprunganlage. Dies bedeutete außerplanmäßige Kosten in Höhe von rund 28.000 Euro.
Die Ausgaben wurden mit dem städtischen Haushaltsplan 2023 beschlossen. Weiter wurde der Antrag auf eine Landeszuwendung aus dem Oktober 2017 aktualisiert. Dazu sagt die zuständige Rathaus-Mitarbeiterin Simone Venino: „Ist ein Zuschuss des Landes beantragt, bedeutet dies, dass man das Vorhaben erst dann beginnen darf, wenn der Bewilligungsbescheid vorliegt.“ Am 21. Februar 2024 war es soweit und im April konnte der Auftrag für die Stabhochsprunganlage erteilt werden.
Schon 2017 wurden auf Vorschlag der Turngemeinde die Mittel für die Anschaffung einer Stabhochsprung-Anlage in den Haushalt 2017 eingestellt. Doch von 2017 bis 2022 bestand für das Limesstadion ein Nutzungsverbot aufgrund eines nicht gültigen Bebauungsplans. Um die Nachbarschaft nicht zu verärgern und um das Bebauungsplanverfahren nicht zu gefährden, wurde die Anschaffung der Stabhochsprung-Anlage zurückgestellt. Nachdem es seit Oktober 2021 für das Stadion einen gültigen Bebauungsplan gibt, konnte das Vorhaben wieder aufgenommen und jetzt abgeschlossen werden. red