28. November 2024

Die Buchtipps der Schwalbacher Zeitung

Lesestoff

Um die Liebe des Lebens dreht sich Kristina Monigers neuer Romen „Neun Tage Wunder“. Joachim Meyerhoff veröffentlicht mit „Man kann auch in die Höhe fallen“ den sechsten Band seiner Reihe „Alle Toten fliegen hoch“. „Und Wien leuchtete“ von Henny Arland ist ein Buch über das Wien der Jahrhundertwende und seine ungekrönten Herrscherinnen.

 

„Neun Tage Wunder“

Anni war sich noch nie so sicher: In Lukas hat sie die Liebe ihres Lebens getroffen. Dabei wollte sie ihrem Nachmieter doch nur die Schlüssel für die Wohnung in die Hand drücken – und ganz bestimmt nicht ihr Herz. Doch vom ersten Moment an spürt sie eine einzigartige Verbindung zu Lukas. Neun magische Tage und Nächte verbringen sie zusammen – bis Anni einer Wahrheit auf den Grund kommt, die ihre Liebe unmöglich macht.

Zehn Jahre später ist Anni eine andere geworden. Zusammen mit dem aufstrebenden Schriftsteller Ben und seiner Tochter lebt sie in einem kleinen Häuschen an der Elbmündung. Hier in Glückstadt scheint alles perfekt – bis Anni von der Vergangenheit eingeholt wird. Aber wie hätte sie ahnen können, dass Ben und Lukas sich begegnen? Und dass damit ein Teil ihres Lebens ans Licht kommt, den sie bisher auch vor Ben verheimlicht hat?

Kristina Moninger wurde 1985 in Würzburg geboren und hat ihre Kindheit in einem kleinen Dorf auf dem Land verbracht, in dem sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihren Zwillingen lebt. Nach einer kaufmännischen Ausbildung hat sie ein Übersetzerstudium abgeschlossen. Ihre größte Leidenschaft jedoch gehört dem Schreiben. Sie hat bereits erfolgreich mehrere Romane veröffentlicht und eine große Fangemeinde aufgebaut. Findet man sie nicht am Schreibtisch, dann sehr wahrscheinlich hinter einem Buch oder mit Familie und Hund in der Natur.

Kristina Moninger: „Neun Tage Wunder“
Rowohlt Taschenbuch, 2024. 432 Seiten, 13 Euro.

 

„Man kann auch in die Höhe fallen“

Nachdem er in Wien von einem Schlaganfall aus der Bahn geworfen wurde, hofft Joachim Meyerhoff, durch einen Neuanfang in Berlin wieder Fuß zu fassen. Doch alles kommt anders als gedacht. Die neue Stadt zerrt an den Nerven und die künstlerische Arbeit als Schriftsteller und Schauspieler fällt ihm von Tag zu Tag schwerer.

Auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Sohnes ereignet sich ein Zwischenfall, der keinen Zweifel daran lässt, dass es so nicht weitergehen kann. Der Erzähler verlässt Berlin und zieht zu seiner Mutter aufs Land, die auf einem herrlichen Grundstück unweit vom Meer ein sehr selbstbestimmtes Leben führt. Mutter und Sohn sind sich immer schon sehr nah gewesen, aber diese gemeinsamen Wochen werden zu einer besonderen Zeit. Der Sohn klinkt sich ein in den Tagesablauf der Mutter, beginnt seinen Theaterroman und andere Geschichten zu schreiben und findet allmählich heraus aus Zorn und Nervosität, die ihn sein ganzes Leben begleitet haben.

Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, hat als Schauspieler an verschiedenen Theatern gespielt, unter anderem am Burgtheater in Wien, am Schauspielhaus in Hamburg, an der Berliner Schaubühne und den Münchner Kammerspielen. Dreimal wurde er für seine Arbeit zum Schauspieler des Jahres gewählt. 2011 begann er mit der Veröffentlichung seines mehrteiligen Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2024 mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.

Joachim Meyerhoff: „Man kann auch in die Höhe fallen“
Kiepenheuer & Witsch, 2024. 368 Seiten, 26 Euro.

 

„Und Wien leuchtete“

Wien, 1928. Die drei älteren Damen in Emilie Flöges Modesalon sind beunruhigt. Ein Fräulein Wimmer aus Berlin hat sich angesagt, Interviews will sie machen mit den „Königinnen von Wien“. Aber was wird sie wissen wollen? Dass Anna Sacher Bulldoggen züchtet, Zigarren raucht und ihr Geld gern auf die Pferderennbahn trägt, ist allseits bekannt. Das Rezept der berühmten Sacher-Torte wird sie eh nie verraten. Dass Emilie nie geheiratet hat, ist ebenfalls kein Geheimnis. Modell hat sie gestanden, dem berühmtesten Maler Wiens, Gustav Klimt. Helene Stein-Kleiner, die Frau des Zuckerfabrikanten, will nicht über die Vergangenheit reden, weil einer der größten Skandale Wiens ihr privilegiertes Leben für immer verändert hat. Doch wie sich herausstellt, hat die junge Frau aus Berlin ihre eigene Agenda.

Henny Arland studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Sie arbeitet als freie Autorin und Rechercheurin für Film und Fernsehen und lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Henny Arland: „Und Wien leuchtete“
dtv, 2024. 320 Seiten, 24 Euro.