Natürlich kann es dem Sieger egal sein, wie hoch die Wahlbeteiligung ist. Und dass sich Michael Cyriax über seine Zwei-Drittel-Mehrheit mehr freute als er sich über die geringe Wahlbeteiligung ärgerte, ist auch verständlich. Dennoch haben die Bürger des Main-Taunus-Kreises am Sonntag ziemlich eindeutig abgestimmt: Fast drei Viertel blieben zu Hause und haben sich damit gegen die Direktwahl des Landrats ausgesprochen. Vielleicht sollte man sich in Hessen tatsächlich den Aufwand und die Mühe sparen und die Verwaltungs-Chefs der Landkreise künftig wieder von den Kreistagen wählen lassen.
In einigen Ecken von Schwalbach war es besonders schlimm: Da gingen weniger als 20 Prozent zur Abstimmung oder machten Briefwahl. Das ist eine Schande, denn selbst wenn man die Wahl des Landrats als entbehrlich ansieht, sollte man dafür dankbar sein, dass es solche freien und demokratischen Wahlen gibt. In den meisten Teilen der Welt ist das nämlich nicht so. Ein Sonntagsspaziergang zur Wahlurne sollte daher der geringste Respekt sein, den jeder unserer Demokratie zollen sollte.
Lesen Sie dazu auch den Artikel „Klarer Sieg für Cyriax“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das grauen Fenster unten!