Es war Mitte der 80er-Jahre, da schmetterten die Rockstars dieser Welt mit „Do they know is christmas“ und „We are the world“ Hymnen gegen den Hunger und auch in Schwalbach wurden Spenden für die Hungernden in Afrika gesammelt.
Jetzt, 30 Jahre später, sind beinahe die gleichen Teile Afrikas von einer noch größeren Hungerkatastrophe bedroht. Die Stars haben sich zwar noch nicht zusammengerottet, doch vergisst zurzeit keine Nachrichtensendung, nach einem Beitrag Über spindeldürre Kinder mit aufgedunsenen Köpfen eine Kontonummer einzublenden.
Doch dieses Geld beruhigt allenfalls das Gewissen. Ansonsten ist es genauso verloren wie vor 30 Jahren. Statt zu spenden wäre es besser, Politiker und Entscheidungsträger aller Parteien anzusprechen oder anzuschreiben, damit das reiche Deutschland endlich seiner Verantwortung gerecht wird und die Bekämpfung der Katastrophe nicht seinen Bürgern überlässt. Lächerliche 3,61 Euro pro Einwohner überweist die Bundesrepublik zurzeit jährlich an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Selbst eine Verdopplung würde hierzulande niemandem wehtun, in Afrika aber tausende Menschenleben retten.
14. Juni 2017