„Je suis Charlie.“ Der weiße Schriftzug auf schwarzem Grund war in den vergangenen beiden Wochen überall: Auf Plakaten, auf Zeitungstiteln, in Facebook-Postings und hie und da sogar auf Auto-Aufklebern. Schön, dass es eine so große Solidarität mit den französischen Satirikern gibt.
Doch wenn es um die persönliche Sicherheit geht, ist den meisten das Hemd näher als die Jacke. Die Angst schleicht sich ein und der Plan der brutalen Terroristen geht auf.
Wenn es nur eine Pegida-Demonstration in Dresden gewesen wäre, die deswegen nicht stattfinden konnte. Doch die Angst ist mittlerweile überall: Bei Aldi am Kronberger Hang ist die Seife mit dem Minarett verschwunden, in Sossenheim wird bei einer Ausstellung das Bild einer nackten Muslimin verhüllt und an der Albert-Einstein-Schule fällt der lange geplante Frankreich-Schüleraustausch der siebten Klassen aus.
Solidaritäts-Aufkleber alleine reichen nicht aus, um die Freiheit gegen die Extremisten zu verteidigen. Etwas mehr Mut wäre wichtiger. Mathias Schlosser