„Früher war mehr Lametta!“ Den legendären Spruch von Opa Hoppenstedt alias Loriot scheinen sich jetzt vor der Wahl viele zu Eigen gemacht zu haben. Ja früher, da war die Welt gerechter, die Jobs sicherer, die Schulen besser, die Straßen leerer und vor allem die Politiker, die waren viel ehrlicher, tatkräftiger und volksnäher als heute.
Doch stimmt das wirklich, was wir da so vor uns hinschimpfen? Hatten die Politiker in den 70er-Jahren nicht einfach nur das Glück, dass sie von gerade einmal drei Fernsehsendern beobachtet wurden? Gibt es heute nicht so viele Arbeitsplätze wie noch nie im Land? Besuchen heute nicht mehr Schüler als je zuvor das Gymnasium und hat nicht selbst das kleinste Dorf eine Umgehungsstraße?
Unzufriedenheit muss nicht immer etwas mit Fakten zu tun haben. Es sind die ständigen Skandalisierungen und Zuspitzungen in der Politik, die uns den Eindruck vermitteln, dass gerade alles den Bach herunter geht, obwohl es den meisten Einwohnern eigentlich besser geht als je zuvor. Auch wenn die Versuchung groß ist, sich am kommenden Sonntag von seinen Gefühlen leiten zu lassen, wählt man trotzdem besser mit dem Kopf.
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