Apropos Jamaika: Wer hat eigentlich als erster bemerkt, dass die Flagge des karibischen Inselstaats als einzige auf der Welt die Farben schwarz, grün und gelb hat, wobei der Schwarz- und der Grün-Anteil etwa gleich groß sind und nur ein bisschen gelb dazwischen steht?
Apropos gelb. Nicola Beer von der FDP verkündete vergangene Woche, der Weg nach Jamaika sei lang und steinig und alle anderen beteten den Satz brav nach, obwohl zwischen Berlin und Kingston vor allem Wasser ist, über das Frau Beer wahrscheinlich nicht laufen kann. Ist aber auch nicht schlimm. „Auf einer geteerten Straße kann man den richtigen Weg nicht finden“, wusste schon Bob Marley. Warum sie und die anderen überhaupt in dessen Heimat wollen, ist fraglich: Es gibt dort seit 50 Jahren ein Zwei-Parteien-System, die Wirtschaft liegt ziemlich am Boden und der Ruf der ewigkiffenden Rastafaris ist verheerend.
Apropos Rastafaris: Die zünden sich besonders gerne zum Nachdenken und Diskutieren einen Joint an. So könnten Özdemir, Seehofer und Lindner die Jamaika-Koalition natürlich auch interpretieren und beim Sondieren mal eine Tüte kreisen lassen. Dann geht es vielleicht auch ein bisschen schneller mit der Regierungsbildung. Und sollten die Verhandlungen völlig in die Sackgasse geraten, hilft wieder Bob Marley, der schon vor 40 Jahren wusste: „Wenn eine Tür geschlossen ist, weißt du, dass eine andere geöffnet ist.“
25. Oktober 2017