Zum Artikel „Ein Kindergarten auf Zeit“ vom 25. Februar erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.
„Es ist schwer zu verstehen für meinen Mann als Deutscher, der vor Jahren Vorsitzender des Elternbeirats in der Grundschule in Alt-Schwalbach war und ebenso für mich als Mitglied des Ausländerbeirats, warum wir einen Waldkindergarten ausgerechnet in Schwalbach-Limes brauchen. Mein Mann begleitet mich seit Jahren in meiner Arbeit bei Hausbesuchen, wenn Migranten-Familien Probleme haben, oder es Beschwerden von Deutschen gibt.
Wir haben Zuwanderung wie noch nie, die Grundschule im Limes hat über 90 Prozent Migrantenkinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Wir haben ganz verschiedene Nationalitäten, mit ihren eigenen Sitten und Gewohnheiten, die erwarten, dass ein Großteil der Erziehung in Kita und Grundschule stattfindet. Das bedeutet Disziplin, dass die Kinder lernen still zu sitzen und einen Stift in der Hand zu halten, als Vorbereitung für die Schule, und auch andere Kinder nicht zu stören.
Wir brauchen jede Woche intensive Förderung in Deutsch in den Kitas, damit die Kinder nicht mit „Holperdeutsch“ chancenlos durch die Schulen gehen. Die Kinder bekommen Ablenkung durch Fernsehen, Handys, iPads und vielem mehr. Irgendwo müssen sie zur Ruhe kommen und gefördert werden.
Priorität sollte sein, Einigkeit in unserer Vielfalt von Erziehungsmethoden und die deutsche Sprache als gemeinsame Sprache, nicht die Natur. Limes ist sowieso eine Stadt im Grünen.“
Alida Dethmers,
Schwalbach