Ziemlich sauer auf die Schwalbacher Grünen ist Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD). In einer Pressemitteilung zur Zukunft des Feuerwehrhauses in der Hauptstraße haben die nämlich eher beiläufig ausgeplaudert, dass ein Fachplaner einen Umbau oder Neubau am heutigen Standort in der Hauptstraße für ungeeignet hält.
Christiane Augsburger wollte diese Erkenntnis der Öffentlichkeit erst präsentieren, wenn sie auch eine Lösung anbieten kann, was derzeit noch nicht der Fall ist. Die Grünen fühlen sich indes durch das Urteil des Planungsbüros „Lengfeld & Wilisch“ bestätigt. Schon im März 2017 haben sie einen Antrag gestellt, nachdem die Stadt ein Standortkonzept für die Schulkinderhäuser, die Feuerwehr und den Bauhof erstellen soll. Mehrfach wurde der Antrag in den Ausschüssen des Stadtparlaments zum Ärger der Grünen aber zurückgestellt. „Seit nunmehr drei Jahren wird mit großem Aufwand an Erweiterungsplänen für die Feuerwehr am bisherigen Standort gearbeitet. Diese sind alle untauglich, wie jetzt ein Fachplaner festgestellt hat“, schreibt Grünen-Stadtverordneter Thomas Nordmeyer in einer Pressemitteilung. Es sei „bedauerlich“, dass man den Fachplaner nicht zuerst, sondern erst zuletzt eingeschaltet habe.
Die Grünen machen auch gleich einen Vorschlag, wo Feuerwehr und Bauhof künftig ein neues Zuhause finden könnten. Sie sprechen sich dafür aus, zu prüfen, ob dafür nicht der Conti-Parkplatz neben der Albert-Einstein-Schule (AES) verwendet werden könnte. Dort sollten dann gleich auch noch eine Tiefgarage und bezahlbare Wohnungen entstehen. Thomas Nordmeyer: „Ziel muss es grundsätzlich sein, bereits genutzte oder geplante Flächen möglichst sinnvoll zu einzusetzen. Davon haben wir wenige, aber es gibt sie.“
Dem Standort an der AES erteilt Bürgermeisterin Christiane Augsburger jedoch eine klare Absage: „Das Gelände gehört dem Main-Taunus-Kreis und wird als Parkplatz genutzt. Was aber schwerer wiegt: Es liegt zu sehr am Rand der Stadt und damit kann die sogenannte Hilfsfrist, innerhalb derer die Feuerwehr am Einsatzort sein muss, nicht gewährleistet werden“, erklärte sie am heutigen Montag in einer städtischen Pressemitteilung.
Dabei bestätigt sie auch Planspiele für die Zukunft des Feuerwehrhauses: „Es gibt aktuell tatsächlich Überlegungen, das Feuerwehrgerätehaus und den städtischen Bauhof an dessen Standort zusammenzulegen. Bisher sei eine Verlegung der Feuerwehr aber nur „eine Überlegung in der dafür eingerichteten Projektgruppe“.
Christiane Augsburger räumt ein, dass eine Erweiterung des Gerätehauses in der Hauptstraße „nur mit großen Abstrichen“ möglich ist. Weil aber noch keinerlei Beschlüsse getroffen sind, bleibe die Erweiterung am bisherigen Standort bis auf weiteres als eine Option erhalten.
Aufgrund der vorhandenen Mängel und des Platzmangels habe sich ein Anbau nur als die „zweitbeste Lösung“ erwiesen. In der Projektgruppe, die sich mit dem geplanten Anbau des Feuerwehrgerätehauses beschäftigt, kam deshalb die Idee der Zusammenlegung beider Einrichtungen auf dem dann zu vergrößernden Bauhofgelände auf. Auf diese Weise könnten auch Synergieeffekte verwirklicht werden, da zwei Mitarbeiter des Bauhofs die Aggregate der Feuerwehr pflegen und instand halten. MS