Schwalbach hat bei der Landtagswahl am Sonntag ähnlich abgestimmt wie das ganze Bundesland. Allerdings lagen die Grünen in der Heimatstadt der hessischen SPD-Generalsekretärin erstmals knapp vor den Sozialdemokraten. In einigen Wahlbezirken gab es zudem recht skurrile Ergebnisse.
Insgesamt gingen am Sonntag 6.926 Schwalbacher zur Wahl, so dass die Wahlbeteiligung bei 68,8 Prozent lag. Auch in Schwalbach wurde die CDU mit 29,2 Prozent – was 1.992 Stimmen entspricht – stärkste Kraft und lag damit noch etwas besser als die CDU insgesamt in Hessen. Auf Platz zwei kommen erstmals bei einer Wahl in der Geschichte der Stadt die Grünen. Sie überzeugten 1.417 Wähler oder 20,8 Prozent. 36 Stimmen weniger erhielt die SPD, was zu einem Stimmenanteil von 20,3 Prozent führt. Die AfD erreichte in Schwalbach Platz vier und ging mit 798 Stimmen oder 11,7 Prozent ins Ziel. Dahinter folgt die FDP, die 549 Stimmen auf sich vereinigte, was einen Anteil von 8,1 Prozent bedeutet. Unbedeutend in Schwalbach waren die Freien Wähler, die nur 132 Stimmen bekamen.
Bei den Direktkandidaten konnte Nancy Faeser von der SPD ihren Heimvorteil nutzen. Sie schaffte in Schwalbach 29,1 Prozent und war damit deutlich besser als im Rest des Wahlkreises. Dennoch hat es auch in Schwalbach nicht gereicht, CDU-Mann Christian Heinz zu überflügeln. Der holte 35 Stimmen mehr und kommt auf 29,6 Prozent. Die übrigen Kandidaten landeten abgeschlagen auf den Plätzen, auch die Schwalbacher FDP-Vorsitzenden Stephanie Müller, die auf 7,6 Prozent kam.
Die Gewinne und Verluste der Parteien waren auch in Schwalbach groß. Die CDU büßte gegenüber 2013 mit 1.156 Stimmen mehr als ein Drittel ihrer Wähler ein und stürzte von 40,9 Prozent auf 29,2 Prozent. Ähnlich die SPD: Sie hat nur noch 20,3 Prozent, was einem Verlust von 9,6 Prozentpunkten entspricht. Auf der Gewinnerseite stehen auch in Schwalbach die Grünen. Vor fünf Jahren wählten die Ökopartei nur 736 Schwalbacher. Dieses Mal waren es mit 1.417 fast doppelt so viele. Noch größer war der Zuwachs bei der AfD, allerdings auf viel niedrigerem Niveau. Sie steigerten sich von 310 Stimmen auf 798 Stimmen.
Während Schwalbach insgesamt ähnlich wählte wie ganz Hessen, gab es in einigen Wahllokalen sehr auffällige Ergebnisse. Im Wahllokal „Bürgerhaus I“ etwa wurden die Grünen mit 28,6 Prozent stärkste Kraft. Aber auch die SPD kann sich über den Sieg in einem Wahllokal freuen. Im Bezirk „Friedrich-Ebert-Schule 1“ räumte sie unglaubliche 41,2 Prozent der Stimmen ab. Die CDU wurde dort mit 13,1 Prozent nur Dritter, denn Platz zwei ging in der unteren Limesstadt an die AfD mit 17,9 Prozent. MS