Das diesjährige Programm der Frauengruppe St. Martin wurde am vergangenen Donnerstag mit einem musikalischen Nachmittag eröffnet.
Die langjährige Vorsitzende und Gründerin der Gruppe, Margot Comes, begrüßte eine kleinere Frauenrunde, zu der sich auch zwei Männer gesellten. Sie waren gekommen, um sich in Anlehnung an die närrische Zeit der Musik des französischen Komponisten Camille Saint-Saens zu erfreuen.
Margot Comes leitete den Nachmittag in der gewohnt gekonnten und lockeren Form ein. Camille Saint-Saens war schon als Kind sehr begabt und gab mit elf Jahren sein erstes großes öffentliches Konzert als Pianist. Er wirkte lange Jahre als Organist in Großkirchen in Paris und schuf Sinfonien und Opern. Diese wurden weniger bekannt als seine sinfonischen Dichtungen, darunter vor allem der „Karneval der Tiere“, und seine geistliche Musik. Während er nach seiner Hochzeit mit einer viel jüngeren Frau nicht so besonders glücklich wurde, liebte er das Reisen und starb auch schließlich auf einer Reise in Algerien.
Der „Karneval der Tiere“ wurde 1866 mit zwei Klavieren in privatem Kreise uraufgeführt und gelangte in der Orchesterfassung nie zu Lebzeiten von Saint-Saens zur Aufführung. Vermutlich hatte er Bedenken, dass sich einige Komponistenkollegen in teils ironisch gemeinten Anlehnungen wiederfinden könnten. Das Stück besteht aus 14 Sätzen in denen unterschiedliche Tiere auftreten und deren Schlusssatz eine Zusammenfassung darstellt.
Dr. Jünemann spielte daraufhin eine Erzählfassung von Loriot mit den Wiener Philharmonikern unter dem Dirigenten Karl Böhm und dessen Sohn Karl Heinz Böhm als Erzähler ab. Im Anschluss wurde der „Karneval der Tiere“ ohne begleitende Texte ein weiteres Mal abgespielt, bei dem der Phantasie und der Erinnerung an einleitende und erzählte Gedanken und Geschichten freien Lauf gelassen wurde.
Die Teilnehmer erlebten einen interessanten Nachmittag mit teils bekannten aber auch teils weniger bekannten Seiten eines Musikstücks, das immer wieder mal ganz oder in Teilen im Rundfunk oder in Konzerten abgespielt oder aufgeführt wird.
Das Programm der Frauengruppe Sankt Martin mit insgesamt zehn Veranstaltungen geht in findet seine Fortsetzung am Donnerstag, 7. März, um 15.30 Uhr. Dann nimmt Hans Ames die Teilnehmer auf „Eine Reise in das Land der Inkas“ mit. red