27. Februar 2019

Leserbrief

„Der Vertrauensvorschuss ist aufgebraucht“

Zur Diskussion um das geplante neue Feuerwehrhaus erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Arnold Bernhardt. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.

Fünf lange Jahre werden hinter verschlossenen Türen Pläne gemacht für eine Erweiterung der Feuerwache am jetzigen Standort, werden Bauzeichnungen erstellt, Alternativen erwogen, der Erwerb eines Nachbargrundstücks in die Wege geleitet. Dann erst kommt man im Rathaus auf die Idee, endlich Fachleute damit zu befassen, Facharchitekten feststellen zu lassen, ob eine Erweiterung am jetzigen Standort überhaupt in Frage kommt. Die stellen im Sommer des vergangenen Jahres rasch fest, dass eine Erweiterung der Feuerwache am jetzigen Standort keinen Sinn mache, viel zu teuer sei und die gravierenden verkehrstechnischen Probleme so nicht gelöst werden könnten. Ein Neubau an anderer Stelle sei der einzig sinnvolle Weg.
Immerhin geht es dabei um gute Arbeitsbedingungen und um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr und es geht um eine Investitionssumme von am Ende wohl acht oder zehn Millionen Euro. Man sollte erwarten, dass eine solche Entscheidung, die alle Schwalbacher betrifft, nun rasch und konzentriert in den städtischen Gremien beraten wird, nicht nur hinter verschlossenen Türen im Feuerwehrausschuss sondern öffentlich in den zuständigen Parlamentsausschüssen und im Stadtparlament. Die Grünen hatten bei der Beschlussfassung über den neuen Standort angemahnt, dass wenigstens die Entscheidungsgrundlagen für alle Schwalbacher nachvollziehbar in einem Bericht veröffentlicht werden sollten. Das ist bis heute nicht geschehen.
Aber es kommt noch schlimmer: Nach der vom Magistrat dringlich betriebenen Entscheidung für einen neuen Standort schlägt der Magistrat nun sogar das Gegenteil vor. In einer Fortschreibung des „Entwicklungsplans für die Freiwillige Feuerwehr“, datiert vom November 2018 soll jetzt wieder festgestellt werden, dass das Feuerwehrhaus erweitert werden muss. Keine Rede mehr davon, dass eine Erweiterung am alten Standort gar nicht in Frage kommt und dass das Nachbargrundstück nun schon anderweitig verplant ist. Weiß da die linke Hand noch, was die rechte tut?
Der Vertrauensvorschuss ist aufgebraucht. Es wird Zeit, dass die Entscheidungsgrundlagen offengelegt werden. Und dass der Magistrat bei so grundlegenden Weichenstellungen nicht heute dies und morgen das entschieden wissen will.

Arnold Bernhardt,
Schwalbach

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