Zum Thema „Zu Gast bei Hofe“ erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Petra Fay. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.
„Zu Gast bei Hofe“ steht auf den Schildern, die die Stadt zusammen mit den Landwirten und Jagdpächtern aufgestellt hat. Eine gute Kampagne , die uns allen zeigt, dass wir miteinander leben, die Landwirte und ihre Arbeit achten, denn es wachsen unter anderem unsere Lebensmittel, Tierfutter ,Blüten für die Bienen und vieles mehr vor unserer Haustür.
Als Hundebesitzer bin ich froh, durch die Felder laufen zu können, auf den Wegen natürlich und bedacht darauf, dass auch der Hund nichts zerstört. Gerade wir Hundebesitzer, Radfahrer, Jogger, Modellflieger oder einfach Spaziergänger erfreuen uns an dieser Natur und wollen diese auch nicht zerstört wissen. Schön wäre es, wenn wir dabei immer gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen würden, was den Landwirten leider auch nicht immer gelingt.
Im Frühjahr bis zum Frühsommer wurden die Wege zwischen den Äckern, auf denen wir ja gehen sollen , nicht gemäht. Jeder hat geschimpft, zumal in diesem Jahr auch sehr viele Zecken in den Gräsern lebten, was nicht nur die Hunde sondern auch ihre Besitzer in Gefahr brachte. Es blieb zum Teil nichts anderes übrig, als die Äcker zu betreten, weil man durch das hohe Gras einfach nicht mehr laufen konnte.
Ein Anruf bei der Stadt half auch nicht weiter. Mir wurde gesagt, dass das den Landwirten obliege und diese hoffentlich bald die Wege mähen würden. Die Felder wurden gemäht – die Wege erst sehr spät.
Und nun bin ich froh, dass ich diesen Leserbrief noch schreiben kann.
Vor ein paar Tagen liefen wir mit den Hunden auf dem Spazierweg oberhalb der Vogelsiedlung an den Linden vorbei, der übrigens von der Stadt wunderbar gepflegt wird, und hörten einen Traktor der auf uns zu fuhr. Als wir uns umsahen, dachten wir noch, dass dieser abbiegt, doch das war nicht der Fall. Wir schauten nach hinten und sahen einen Pflug vor dem Trecker, der rasend schnell auf uns zu fuhr. Er fuhr ungebremst auf den Spazierweg auf, und wir konnten in letzter Sekunde mit unseren Hunden nur noch auf den Acker springen um unser Leben zu retten. Er behielt das Tempo bei und gefährdete zwei weitere Spaziergänger, die weiter oben ebenfalls mit ihren Hunden gingen. Wir waren alle sehr erschrocken. So geschockt, überlegte ich, dass man dieses Verhalten eigentlich zur Anzeige bringen sollte.
Nicht nur die Spaziergänger, Hundebesitzer und Erholungssuchenden sollten Rücksicht nehmen, auch die Landwirte sollten sich an bestimmte Regeln halten, um ein freundliches Miteinander leben zu können. Denn sonst heißt es nicht „Zu Gast bei Hofe“, sondern „Zu Gast bei Bauern, die keine Höflichkeit kennen“.
Petra Fay,
Schwalbach