Sollte der Vatikan irgendwann einmal über eine Heiligsprechung von Bürgermeisterin Christiane Augsburger nachdenken, wäre das erforderliche Wunder bereits dokumentiert: Denn in ihrer Zeit als Kämmerin hat sie ausnahmslos Haushaltspläne vorgelegt, die Defizite in Millionenhöhe auswiesen und trotzdem hat die Stadt in ihrer Amtszeit Rücklagen in bald dreistelliger Millionenhöhe anhäufen können.
Für weniger kirchenaffine Menschen gibt es allerdings eine recht banale Erklärung für das Schwalbacher Haushaltswunder: Der Haushaltsplan wird zwar Jahr für Jahr mit vielen Worten beraten, doch am Ende ist er allenfalls eine grobe Richtschnur. Die Abweichungen zwischen den Haushaltsplänen und den realen Jahresabschlüssen sind so groß, dass es beinahe egal ist, über was die Stadtverordneten da immer im Dezember diskutieren.
Vor diesem Hintergrund ist das Zahlenwerk für 2020, das am vergangenen Donnerstag mit den Stimmen von SPD, FDP und der einen Eule verabschiedet wurde, nicht gut. Denn entweder glauben die Befürworter den Zahlen auch dieses Jahr nicht und nehmen das Defizit von mehr als sieben Millionen Euro entsprechend gelassen hin. Oder aber sie glauben an den Haushaltsplan und geben fahrlässig viel mehr Geld aus als sie haben.
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