Eigentlich war der Plan, dass die Menschen während der coronabedingten Auszeit möglichst wenig Sperrmüll produzieren, denn auch die Fahrten der Müllwerker sollten auf das Nötigste reduziert werden. In Frankfurt gab es eigens einen Aufruf an die Bevölkerung, auf Sperrmüllanmeldungen möglichst zu verzichten. Dort hat das genauso wenig funktioniert wie in Schwalbach, wo etwa alle 14 Tage Sperrmüll eingesammelt wird. Denn die ans Haus gefesselten Menschen hatten offenbar nichts Besseres zu tun als „auszumisten“. Entsprechend groß sind die Unratberge, die an den Sperrmüllmontagen am Straßenrand stehen.
Auch der „Anziehpunkt“ weiß kaum noch wohin mit den gelieferten Gebrauchtwaren und aller Orten quellen die Altkleidercontainer über. Nicht nur in Schwalbach wurden etliche kurzerhand gesperrt.
Außer mit der Langeweile, die mit dem Kontaktverbot und der Veranstaltungslosigkeit einhergeht, ist das Verhalten nicht zu erklären. Denn üblicherweise beginnen Menschen in Krisen Dinge zu horten. Tief im Inneren wissen die meisten wohl doch, dass es nicht so schlimm kommen wird. Sonst würden sie sich jetzt nicht so leicht von ihren alten Sachen trennen.
13. Mai 2020