Zum Artikel „Stadt gegen Rassismus“ erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Alida Dethmers. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an info@schwalbacher-zeitung.de.
Ich freue mich über jedes Mittel gegen Rassismus in Schwalbach, denn so friedlich leben die 100 Nationalitäten nicht miteinander. Europäer werden eher akzeptiert als andere. Zugegeben, das Verhalten mancher jugendlicher Migranten ist sehr negativ. Deutsche Jugendliche können aber auch sehr krass werden.
In den letzten sieben Monaten wurde ich zweimal Opfer, wie ich es in den letzten 50 Jahren noch nicht erlebt habe: Ende November 2019 wurde ich am oberen und unteren Marktplatz beleidigt, bedroht und verfolgt, sodass ich mich in einer Apotheke verstecken musste. Ich war kurz vor einem Kollaps. Der Täter war ein deutscher Jugendlicher.
Am 8. Mai – beim Einkaufen im REWE-Markt – beschimpfte mich ein deutscher Jugendlicher, weil mir eine Dose aus der Hand gefallen war. Danach, draußen, am leeren Parkplatz, drehte er sich mit ausgestrecktem Arm zu mir um und rief mehrmals lautstark „Heil Hitler“. Ich bin 74, laufe mit einem Rollator und konnte nicht wegrennen.
‚Mehrere Leute haben sich bei mir beschwert, dass wir einen „türkischen Bürgermeister“ bekommen und die Türken werden dann das Sagen in Schwalbach haben. Seit 1994 kenne ich die Mutter von Alexander Immisch. Sie ist eine sehr intelligente und moderne Türkin – also eine Bereicherung für Schwalbach. Und ich glaube nicht, dass der neue Bürgermeister eine einseitige Politik machen wird. Wir sind alle Schwalbacher!
Alida Dethmers, Schwalbach