Auch wenn die Temperaturen in dieser Woche noch einmal an der 25-Grad-Marke kratzen, wird es Zeit sich ernsthaft Sorgen um Weihnachten zu machen. Denn es wird in diesem Jahr wohl eine sehr besinnliche Weihnachtszeit werden. Die meisten Weihnachtsmärkte – außer dem Schwalbacher – fallen aus, lebendige Adventskalender wird es wahrscheinlich auch nicht geben, Weihnachtskonzerte schon gar nicht und selbst das Weihnachts-Shopping im MTZ wird kein Vergnügen. Mit Maske fühlt sich schließlich jeder wie ein Nikolaus, der den ganzen Tag mit falschem Bart durch die Mall stiefeln muss.
Doch wer will schon besinnliche Weihnachten? Was machen all die Menschen, die sich sonst in der Adventszeit zu tausenden um die Glühweinstände drängeln und die Kaufhäuser füllen? Trinken sie im Stillen und bestellen bei Amazon? Backen sie Berge von Christstollen und Bethmännchen, bis den Supermärkten Orangeat und Marzipan ausgehen? Fluten Sie das Land mit Origami-Tannenbäumen, Patchwork-Engeln und DIY-Krippen oder schreiben sie am Ende gar Weihnachtskarten?
Da rollt eine Welle auf uns zu, die grausamer werden könnte als Covid-19. Es wird höchste Zeit, dass die Regierung einen amtlichen Adventszeitbeschäftigungplan auf den Weg bringt.
22. September 2020