Im Main-Taunus-Kreis sollen die Schülerinnen und Schüler auch weiterhin gemeinsam im Präsenzunterricht unterrichtet werden. Wie Landrat Michael Cyriax in einem Schreiben an die Leitungen der weiterführenden Schulen erläutert, gäben die Infektionszahlen derzeit „keinen Anlass“ für ein Wechselmodell, bei denen die Schüler zwischen Präsenz- und Distanzunterricht pendeln.
Das Land Hessen habe sich für den eingeschränkten Regelbetrieb entschieden, so Michael Cyriax heute in Ergänzung zu dem Brief. Der Kreis dürfe davon nur abweichen, wenn das Gesundheitsamt das aus Infektionsgründen für nötig halte. Das sei bei den Fallzahlen zum vergangenen Freitag nicht der Fall. Die Zahlen zeigten, dass „an keiner Schule eine massiv vorhandene Infektionslage vorliegt“.
Das Gesundheitsamt steht nach Angaben der Kreisverwaltung in „engem Kontakt mit den Schulen“, um zu beraten und die Entwicklung zu verfolgen. Gesundheitsdezernentin Madlen Overdick sagt: „Wir begleiten jeden Infektionsfall im schulischen Umfeld sehr aufmerksam. Sollte es dort zu einer Infektionsweitergabe kommen, kann sofort gehandelt werden.“
Michael Cyriax zufolge haben sich seit den Herbstferien an allen Schulen im Kreis von rund 30.000 Schülerinnen und Schülern 46 mit dem Sars-Cov2-Virus infiziert, also 0,15 Prozent. Insgesamt wurden 954 Schüler vorsorglich in Quarantäne geschickt. Zudem seien in den vergangenen drei Wochen sowohl die Infektions- als auch die Quarantänezahlen an den Schulen zurückgegangen. Es gebe in den weiterführenden Schulen „glücklicherweise keine massiven Infektionsfälle“. Aufgrund des Rückgangs bei den Zahlen an den Schulen seien für den Main-Taunus-Kreis zumindest derzeit „keine Sonderregelungen erforderlich und angemessen“.
Zudem verweist der Landrat auf eine Analyse von Infektionszahlen an Hamburger Schulen. Demnach infizieren sich Schüler außerhalb der Schule viermal so häufig als innerhalb der Schule. Das deute darauf hin, dass Schulen generell keine Infektionsherde seien.
Wie der Landrat weiter mitteilt, tauscht sich der Kreis nicht nur mit dem Schulamt, sondern auch den Schulen selbst aus. So gut wie alle Schulen seien organisatorisch vorbereitet, auf ein Wechselmodell umzusteigen, in ihrer Gesamtheit aber hielten sie das im Augenblick nicht für erforderlich. Bei einer Verschärfung der Lage könne es aber eine „notwendige und plausible Maßnahme“ werden. Der Kreis beobachte die Entwicklung an den Schulen sehr genau und werde nicht zögern, weitere Maßnahmen zu ergreifen und die Schulen bitten so zu verfahren, wenn die Lage es erfordere. red