Mit insgesamt fünf Milliarden Euro will die Bundesregierung die Automobilindustrie unterstützen, indem sie die Kaufprämie für ganze oder halbe Elektroautos noch bis 2025 verlängert. Das ist das Ergebnis des jüngsten sogenannten Autogipfels. Vor dem Hintergrund der vielen Arbeitsplätze in der Automobilindustrie, der Corona-Pandemie und der 0:6-Schlappe der Nationalmannschaft sorgte das in der vergangenen Woche kaum für Aufregung.
Doch tatsächlich sind die neuen Staatsprämien ein erstaunlicher Vorgang. Man stelle sich nur vor, die Schwalbacher Gastronomen würden erst schlecht kochen, dann über fehlende Gäste jammern und nach einem Treffen beim Bürgermeister würde die Stadt den Bürgern für jedes Essen ein bis zwei Euro dazugeben. Das würde niemand verstehen. Bei der Automobilindustrie kommt noch hinzu, dass hinter den Firmen Milliardäre wie die Quants, Porsches oder Piëchs stehen, die die fünf Milliarden sicher auch aus eigener Tasche hätten bezahlen können.
Im Gegenzug hätte die Regierung den trägen Autobauern zumindest das Versprechen abnehmen müssen, dass sie nun endlich aufhören, ihr Geld mit hochmotorisierten Diesel- und Benzinermodellen zu verdienen. Denn deren Zeit ist abgelaufen, auch wenn das viele noch immer nicht wahrhaben wollen.
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Wie recht Sie haben, Herr Schlosser,
das Geld wäre viel besser in den Gastronomiebetrieben oder vielleicht in Schulen angelegt gewesen, wo insgesamt nicht nur mindestens genauso viele Arbeitsplätze dranhängen wie in der ach so gebeutelten Autoindustrie (die über Jahre die Zukunft verschlafen hat), sondern sogar die Zukunft unseres Landes in Form von tausenden von Schülerinnen und Schülern, die derzeit unter widrigen Bedingungen lernen müssen, u.a. weil längst fällige Investitionen immer wieder aufgeschoben werden.