4. Dezember 2020

Weiterer Corona-Toter in Schwalbach

„Infektionen weiter auf zu hohem Niveau“

Die Corona-Infektionszahlen im Main-Taunus-Kreis sind trotz aktuell sinkender Werte nach Ansicht von Landrat Michael Cyriax „weiterhin zu hoch“. Derzeit würden die Infektionszahlen zwar zurückgehen, aber „Corona bleibt die größte Herausforderung für uns alle in diesem Jahr“. In Schwalbach hat es einen weiteren Toten gegeben.

Laut Michael Cyriax ist es sei weiter sinnvoll, an den Kontaktbeschränkungen und anderen Regelungen des Landes Hessen festzuhalten, und jeder könne dazu beitragen, Corona einzudämmen. Gerade in der bevorstehenden Weihnachtszeit sei „Zurückhaltung und Verantwortung“ bei persönlichen Kontakten gefragt, „auch wenn es uns allen schwer fällt“, meint der Landrat.

Als „Lichtblick der Woche“ wertet Michael Cyriax den Start für die Vorbereitungen für ein zentrales Impfzentrum. Es soll im Auftrag des Landes im Hattersheim entstehen. Nach der Weisung des Landes soll das Zentrum mit sieben so genannten Impfstraßen bis zum 15. Dezember errichtet sein. Der Kreis suche derzeit einen Betreiber, der auch das Personalmanagement übernimmt. Unterdessen hätten sich beim Kreis bereits rund 200 Ärzte oder andere medizinisch-pharmazeutische Fachkräfte und Interessenten gemeldet, die beim Impfen unterstützen wollen. „Sobald der Impfstoff zugelassen und vom Land geliefert ist, können wir dann loslegen“, so Cyriax.

Inzidenz gesunken

In den vergangenen Tagen ist die Zahl der aktuell Infizierten nach Angaben des Gesundheitsamts zurückgegangen – von 643 am Montag auf 522 am Freitag. Allerdings würden pro Tag derzeit durchschnittlich über 40 Neuinfektionen gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche – ist laut Michael Cyriax noch „und weit entfernt von Werten, die eine Lockerung der Corona-Beschränkungen zulassen“. Nachdem die Inzidenz in den vergangenen Wochen um die 150er-Marke pendelte, sei sie bis Freitag auf 130 gesunken: „Das heißt aber noch nicht, dass sich hier ein steter Weg nach unten abzeichnet.“ In der Vorweihnachtszeit und erst recht an den Festtagen könne leichtfertiges Verhalten die Kurve schnell wieder nach oben gehen lassen.

In den Pflege- und Altenheimen und Behinderteneinrichtungen scheine sich die Lage etwas zu entspannen, so Cyriax. Dort seien in den vergangenen Tagen nur vereinzelte neue Infektionsfälle registriert worden, an manchen Tagen sogar kein einziger. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor besonders die älteren Menschen durch Corona gefährdet seien, so der Landrat. Die acht Menschen, die seit vergangener Woche im Main-Taunus-Kreis an oder mit Corona gestorben sind, waren 60 bis 91 Jahre alt.

Schulen und Kliniken

In den Schulen bleibe es nach wie vor bei Einzelfällen von Neuinfektionen. Vorsorglich seien zwar an manchen Schulen Dutzende Schüler in Quarantäne geschickt worden, deren Kontakte, bei denen ein Ansteckungsrisiko bestehe, lägen aber zumeist außerhalb der Schulen. Angesichts der Lage an den Schulen sieht sich der Kreis in seiner Haltung bestätigt, vorerst keinen Wechselunterricht zu verfügen. Zudem begrüßt der Landrat die neue Testverordnung. Danach haben Schüler und Kindergartenkinder Anspruch auf eine Testung, sofern sie Kontaktpersonen sind. Betroffene können sich an niedergelassene Ärzte wenden.

In den Kliniken des Main-Taunus-Kreises liegen zurzeit 37 Patienten mit Corona-Infektion, acht von ihnen müssen beatmet werden. Anders als an manchen anderen Klinikstandorten in Deutschland ist die Lage laut Michael Cyriax noch zu bewältigen. Die Kliniken hätten sich durch umfangreiche Umorganisationen auch bestmöglich vorbereitet.

Die Lage in Schwalbach

In Schwalbach hat es unterdessen ein zweites Todesopfer im Laufe der Woche gegeben. Ein 91-Jähriger erlag im Zusammenhang mit Covid-19. Nach wie vor gibt es in Schwalbach überdurchschnittlich viele Neuinfektionen. Seit gestern wurden vier weitere Einwohner positiv getestet, so dass jetzt 50 als infiziert gelten. Insgesamt hat es bisher 223 Fälle gegeben. red

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