Die Filmszene ist legendär und gehört zum Fernseh-Weihnachten wie Loriots Ausspruch „Früher war mehr Lametta“ oder die Ritter-Kunibert-Frisur des kleinen Lords: Wenn Chevy Chase in „Schöne Bescherung“ nach tagelanger Arbeit an der überbordenden Weihnachtsbeleuchtung die beiden letzten Stecker final zusammenführt und sein Haus in gleißendem Licht erstrahlt, versinkt hinter ihm die ganze Stadt im Dunkel – Stromausfall.
Bei der Premiere des Films vor 31 Jahren war das urkomisch. Denn eine derartige Illumination war jenseits jeder Vorstellungskraft. Heute blinkt auch in Schwalbach in fast jeder Straße irgendein Haus heller als das Anwesen der Griswolds im Film. Der LED-Technik und chinesischer Ingenieurskunst sei Dank.
Doch auch wenn LEDs nur einen Bruchteil des Stroms von Glühbirnen verbrauchen. Wenn man zehnmal so viele davon aufhängt, ist auch kein Strom gespart.
Aber es sieht trotzdem schön aus. Daher sollte jeder, der seinen Garten in ein Lichtermeer verwandelt, nicht nur in Lampen und Leuchtnikolause investieren, sondern auch in Ökostrom. Ansonsten muss irgendwann wie in „Schöne Bescherung“ ein zweites Atomkraftwerk zugeschaltet werden.
8. Dezember 2020