Das werden interessante Koalitionsverhandlungen. Drei Jahrzehnte lang gab es in Schwalbach nur die beiden Lager Rot-Gelb und Schwarz-Grün. Seit Sonntag ist Rot-Gelb Geschichte und somit werden die Karten neu gemischt. Zur Auswahl stehen gleich drei Bündnisse: Da wäre zum einen eine CDU/Grünen-Koalition. Dafür spricht, dass die beiden Fraktionen drei Jahrzehnte lang mal in der Opposition, mal an der Macht miteinander arbeiteten. Dagegen spricht, dass es bei vielen Punkten einfach inhaltliche Differenzen gibt und dass die CDU die Dynamik und den Aufstieg ihres einstigen Juniorpartners mit einem gewissen Unbehagen zur Kenntnis nimmt.
Rot-Grün wäre die nächste Kombination, die eine sichere Mehrheit hätte. Doch auch wenn sich SPD und Grüne ideologisch durchaus nahe stehen, waren es in den vergangenen fünf Jahren meist die Grünen, die die Sozialdemokraten mit harter Oppositionspolitik immer wieder zur Verzweiflung brachten. Liebe sieht wohl anders aus.
Bleibt die sogenannte große Koalition aus den beiden Wahlverlierern CDU und SPD. So wie die CDU den SPD-Bürgermeister zuletzt gelobt hat und so gnädig wie sie mit ihm beim Festgeld-Desaster umgeht, kann man fast schon von Avancen reden. Mit 24 Sitzen hätte man zudem eine wirklich satte Mehrheit.
Kurzfristig würde das die Grünen natürlich ärgern, weil sie damit um die Früchte ihres gigantischen Wahlerfolgs gebracht würden. Langfristig könnten sie aus der Opposition heraus aber immer weiter unzufriedene SPD- und CDU-Wähler aufsaugen und spätestens in fünf Jahren das Sagen haben.
Lesen Sie dazu den Artikel „SPD und CDU verlieren“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten.
bundesweiter trend.ich glaube nicht das es etwas mit den örtlichen Dinge zu tun hat.
Was wir gar nicht gebrauchen können ist ein Politischer Stillstand wie wir ihn jetzt für sehr lange Zeit in Berlin erlebt haben. Große Koalitionen, in Schwalbach zählt tatsächlich die SPD mit zu den Großen, sind nur Notlösungen. Schwarz Grün hatten wir bereits, nachdem Teile der CDU in der abgelaufenen Legislatur zu den Grünen wechselten, müsste hier viel Zwischenmenschliches bearbeitet werden. Bleibt Rot/Grün, eine interessante Herausforderung. Katja Lindenau könnte den Bürgermeister im Grün- und Baubereich ehrenamtlich entlasten. Bevor aber eine Schwalbacher GroKo entsteht dann doch lieber Schwarz/Grün. Das ist auf den ersten Blick nicht die plakatierte und gewünschte Mehrheit für den Bürgermeister, aber im Amt ist er ja zuerst dem Amt verpflichtet und danach auch Parteimitglied.