22. April 2021

Lesestoff

Der Erzähler in Christian Krachts „Eurotrash“ geht auf eine Reise in die Abgründe der eigenen Familie. In Tina Frennstedts neuem Thriller „Cold Case – Das gezeichnete Opfer“ soll ein 15 Jahre zurückliegender Mord endlich aufgeklärt werden. Siegfried Teche schwelgt in „Motorlegenden – James Bond“ in Erinnerungen an die mythischen Fahrzeuge des Geheimagenten 007.

 

„Eurotrash“

Christian Krachts lange erwarteter neuer Roman beginnt mit einer Erinnerung: vor 25 Jahren irrte in „Faserland“ ein namenloser Ich-Erzähler (war es Christian Kracht?) durch ein von allen Geistern verlassenes Deutschland, von Sylt bis über die Schweizer Grenze nach Zürich. In „Eurotrash“ geht derselbe Erzähler erneut auf eine Reise – diesmal nicht nur ins Innere des eigenen Ichs, sondern in die Abgründe der eigenen Familie, deren Geschichte sich auf tragische, komische und bisweilen spektakuläre Weise immer wieder mit der Geschichte dieses Landes kreuzt. „Eurotrash“ ist ein berührendes Meisterwerk von existentieller Wucht und sarkastischem Humor.

Christian Kracht, 1966 in der Schweiz geboren, zählt zu den modernen deutschsprachigen Schriftstellern. Seine Romane „Faserland“, „1979“, „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“, „Imperium“ und „Die Toten“ sind in über 30 Sprachen übersetzt. 2012 erhielt Christian Kracht den Wilhelm-Raabe-Preis, 2016 den Schweizer Buchpreis und den Hermann-Hesse-Literaturpreis.

Christian Kracht: „Eurotrash“
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 2021. 224 Seiten, 22 Euro.

 

„Cold Case – Das gezeichnete Opfer“

Nebel liegt über Südschweden, als bei einem Leuchtturm eine der provokantesten Künstlerinnen des Landes tot aufgefunden wird. An ihrer Leiche finden sich Spuren einer einzigartigen Sorte Lehm, der einen „Cold Case“ wieder in den Fokus rückt: Vor 15 Jahren wurde der junge Pianist Max Lund auf brutale Weise ermordet. Am Opfer fand man damals das gleiche Material. Tess Hjalmarsson ermittelt unter Hochdruck. Sie muss die Verbindung zwischen den Opfern finden, um einen nächsten Mord zu verhindern.

Tina Frennstedt arbeitet als Kriminalreporterin beim schwedischen Fernsehen und ist – wie die Protagonistin ihrer „Cold Case“-Krimireihe – Expertin für Mordfälle, die jahrzehntelang nicht aufgeklärt wurden. Ihre Reportagen sind preisgekrönt und bilden den realitätsnahen Hintergrund für ihre Krimis, deren Schauplatz das südschwedische Österlen ist. Der erste Band, „Cold Case – Das verschwundene Mädchen“, war ein großer Erfolg und wurde in Schweden als bestes Krimidebüt 2019 ausgezeichnet. Die folgenden „Cold Case“-Bände setzen diese Erfolgsgeschichte fort. Tina Frennstedt lebt in Stockholm.

Tina Frennstedt: „Cold Case – Das gezeichnete Opfer“
Übersetzt von Hanna Granz
Lübbe Verlag, 2021. 461 Seiten, 16 Euro.

 

„Motorlegenden – James Bond“

Die Geschichte der Fahrzeuge aus den James-Bond-Filmen ist so spannend wie die Filme selbst: immer ihrer Zeit voraus, stecken sie voller Tricks und technischer Neuerungen. Zum Start von „Keine Zeit zu sterben“, der im April 2021 in die Kinos kommen soll, spürt „Motorlegenden James Bond“ den berühmtesten, aber auch den weniger bekannten Fahrzeugen aus den Filmen nach. Zudem werden Bond-Darsteller wie Sean Connery und ihre Autovorlieben vorgestellt, Stuntmen gewürdigt, der MI 6-Tüftler Q gibt Tipps für den Straßenverkehr und es werden die schönsten Fahrstrecken aus den Filmen beschrieben.

Dr. Siegfried Tesche ist Filmjournalist, Buchautor und pflegt eine lange Leidenschaft für das Thema James Bond, die sich bisher in zahlreichen Buchveröffentlichungen niedergeschlagen hat.

Siegfried Tesche: „Motorlegenden – James Bond“
Motorbuch Verlag, 2021. 240 Seiten, 29,90 Euro.

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