Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung nimmt die Stadt Schwalbach am „Wattbewerb“ teil, einem Wettbewerb für den Ausbau von Photovoltaik in deutschen Städten. In Kooperation mit dem Arbeitskreis WiTechWi der Kulturkreis GmbH lädt die Stadt im Rahmen dieses Wettbewerbes zu einer Informationsveranstaltung ein. „Photovoltaik fürs Eigenheim“ lautet der Titel der Online-Veranstaltung am Dienstag, 8. Juni, um 19 Uhr.
Mit Professor Dr. Heinz Werntges führt – ganz im Sinne des „Wattbewerbs“ – ein Schwalbacher Bürger in die Thematik ein, der auch praxisnah von seinen eigenen Erfahrungen mit der Nutzung von Photovoltaik berichten kann. Die einzelnen Schritte auf dem Weg zur eigenen Photovoltaikanlage zeigt im zweiten Teil der Veranstaltung Diplom-Ingenieur Amine Aimut vom Energiekompetenzzentrum des Main-Taunus-Kreises auf und geht gerne auf Fragen der Gäste ein. Dabei richtet sich die Veranstaltung nicht nur an Eigenheimbesitzer, sondern steht allen Interessierten offen. Der Link wird am Veranstaltungstag auf den Internetseiten www.kulturkreis-schwalbach.de sowie www.witechwi.de veröffentlicht.
Die Idee für den „Wattbewerb“ stammt von der Initiative Fossil Free Karlsruhe und wird bundesweit von den Fridays For Future Germany, den Parents For Future Germany und weiteren Klimaschutz-Organisationen unterstützt. Das Ziel dieser Städte-Challenge ist es, die Energiewende durch den Ausbau von Photovoltaik in den Städten zu beschleunigen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz im Rahmen des Pariser Klimaschutz-Abkommens von 2015 zu leisten.
Im Rahmen des Städtevergleichs sollen lokal neue Programme für den dezentralen Ausbau der Photovoltaik entwickelt oder bestehende Programme weiterentwickelt werden. Teilnehmende Städte sollen alle ihre Ressourcen, Ideen, Programme und Erfahrungen zum Thema einbringen. Dabei soll die Stadtgesellschaft auf breiter Basis eingebunden und aktiviert, und die Energiewende für immer mehr Bürgerinnen und Bürger zu einem erlebbaren alltäglichen Vorgang werden.
Das Spielende ist erreicht, sobald die erste teilnehmende Großstadt über 100.000 Einwohner ihre Nennleistung verdoppelt hat. Ausgehend von den Ausbaugeschwindigkeiten der vergangenen Jahre schätzen die Veranstalter die Laufzeit der Challenge auf zwei bis drei Jahre.
Gewinnerin ist jedoch jeweils die Stadt, die im Wettbewerbszeitraum am meisten Kilowatt-Peak-Leistung je Einwohner zugebaut hat. Aber: Nicht die Stadt gewinnt, die als erste verdoppelt hat, sondern die, die am meisten Zuwachs von Solarenergie gemessen an der Zahl ihrer Einwohner hat.
Schwalbach startete im Februar 2021 bei 106 bestehenden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.453 Kilowatt-Peak in den Wettbewerb, wobei private und städtische Anlagen ebenso erfasst sind, wie solche von ansässigen Unternehmen. Mit der sich daraus ergebenden Leistung von 91 Watt-Peak je Einwohner liegt Schwalbachs Startwert im Vergleich der derzeit 92 am „Wattbewerb“ teilnehmenden Städte niedrig. „Dies bestätigt die Notwendigkeit, das Thema Photovoltaik ins Bewusstsein der Schwalbacher Öffentlichkeit zu bringen“, sagt Bürgermeister Alexander Immisch. „Als Mitglied im Bündnis der Klima-Kommunen haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Auf dem Weg dorthin ist die sukzessive Ausstattung unserer eigenen Liegenschaften mit Photovoltaik-Anlagen eine der Maßnahmen.“ 2021 werden in Schwalbach die Dächer des Rat- und Bürgerhauses, des Naturbades sowie eines Pumpwerkes mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, womit ein Zuwachs von 70 Kilowatt-Peak erreicht wird. Mit dem verstärkten Ausbau der Photovoltaik auf städtischen Immobilien leistet die Stadt Schwalbach ihren Beitrag zur regionalen Energiewende.
Der „Wattbewerb“ will vor allem auch zu privatem Engagement motivieren. Dabei sollen Hausbesitzer und Betriebe für den Ausbau der Photovoltaik überzeugt werden. „Um Schwalbach im ‚Wattbewerb‘ nach vorne zu bringen, benötigen wir vor allem das Engagement der Bürger“, sagt Bürgermeister Alexander Immisch und fügt hinzu „Letztlich können alle nur gewinnen: Privatleute, Wohnungsbaugesellschaften, Unternehmen, und Betreiber – und natürlich der Klimaschutz.“ Zukünftig will die Stadt wiederkehrend auf die Challenge aufmerksam machen und so für das Thema Solarenergie werben.
Eine Möglichkeit, sich über die solare Eignung jedes einzelnen Daches zu informieren bietet das Solar-Kataster unter www.energieland.hessen.de/solar-kataster. Es gibt zudem Auskunft über den passenden Modultyp, den potenziellen Stromertrag, die Kohlendioxid-Einsparung und das daraus resultierende Investitionsvolumen sowie den finanziellen Ertrag der Investition. red