2. September 2015

IG Fernwärme hofft auf eine Einigung zwischen Stadt und Nassauischer Heimstätte

„Gespräche wieder in Gang gekommen“

Das Fernheizkraftwerk in der Adolf-Damaschke-Straße. Archivfoto: Schlosser

Nach Angaben der Interessengemeinschaft Fernwärme sind die seit längerer Zeit ruhenden Gespräche über einen Verkauf des Heizkraftwerks-Grundstück in der Adolf-Damaschke-Straße wieder in Gang gekommen.

Schon vor mehreren Jahren haben die Stadtverordneten den Beschluss gefasst, das Grundstück, auf dem das Heizkraftwerk steht, der Nassauischen Heimstätte (NH) abzukaufen. Fast 1,5 Millionen Euro stehen dafür im Haushalt bereit. Die Stadt erhofft sich durch den Kauf einen größeren Einfluss auf die Preisgestaltung von „RWE ED“, die die Anlage betreibt. Allerdings hat die NH bisher nur wenig Interesse gezeigt, das Angebot der Stadt Schwalbach anzunehmen.
Die Interessengemeinschaft, die mittlerweile fast 500 Schwalbacher Fernwärmekunden vertritt, setzt darauf, dass die Nassauische Heimstätte selbst an einer dauerhaften Lösung des schon viele Jahre andauernden Konflikts um die Fernwärmeversorgung interessiert sein sollte. „Der Erwerb des Heizwerkgrundstücks durch die Stadt wäre hierzu ein entscheidender Schritt nach vorn“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinschaft.
Durch überteuerte Fernwärmerechnungen seit dem Jahr 2002 ist den Schwalbacher Fernwärmekunden nach Berechnungen der Interessengemeinschaft ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Auf den einzelnen Anschlussnehmer bezogen handele es sich dabei um einen Betrag, der „mindestens dem Gegenwert eines neuen Kleinwagens“ entspricht.
Viele Schwalbacher – darunter auch die Mieter der Nassauischen Heimstätte – sind darüber verbittert, sehen einen Teil der Verantwortung für die fortdauernde Misere auch bei der NH, die bis heute noch Eigentümerin des Heizwerkgrundstücks ist. Ein wesentliches Entwicklungsziel der Limesstadt – eine zentrale Wärmeversorgung zum angemessenen Preis – ist laut Interessengemeinschaft bis heute nicht erfüllt.
In diesem Zusammenhang erinnert die Interessengemeinschaft daran, dass das Kartellamt bereits ein Verfahren gegen „RWE ED“ eingeleitet hat, das allerdings noch lange nicht abgeschlossen ist. Außerdem habe „RWE ED“ nach Preissenkungen in den Jahren 2010 und 2012 in den vergangenen beiden Abrechnungsjahren die Fernwärmepreise in Schwalbach erhöht, obwohl die Einstandspreise für Gas gesunken sind.
Weitere Informationen gibt es unter www.ig-fernwaerme-schwalbach.de. red

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