24. September 2021

Zweckverband für die ökumenischen Diakoniestationen im Dekanat Kronberg

In den Gemeinden verwurzelt

Geschäftsführer Stephan Bentz, Präses Peter Ruf, und Vorsitzender Herbert Wagschal (von links) sind für die Geschicke des Zweckverbands verantwortlich. Foto: Hechler

Anfang 2019 wurde ein Zweckverband Ökumenischer Diakoniestationen im Dekanat Kronberg gegründet, zu dem auch die Diakoniestation Eschborn-Schwalbach gehört.

„Ausgangspunkt für die Gründung des Zweckverbandes war, dass seinerzeit viele Stationen die gleichen finanziellen und personellen Probleme hatten“, berichtet Vorsitzender Dr. Herbert Wagschal. „Ich bin seit mehr als 30 Jahren im Vorstand der Diakoniestation Kronberg und die Arbeitsbelastung erfordert mehr Zeit und Kraft als früher. Die Aufgaben sind zu komplex geworden: neue Pflegegesetzte, IT, Verhandlungen mit den Krankenkassen. Um die ehrenamtlichen Vorstände zu entlasten und die Stationen für die Zukunft auszurichten, war eine professionelle Leitung nötig“. Daher wurde Stephan Bentz als Geschäftsführer des Zweckverbands eingestellt. Er war bereits zuvor beim Dekanat Kronberg in einem Projekt zur Förderung von Kooperationen zwischen den Diakoniestationen zuständig. Voran getrieben hatte dieses Projekt Präses Peter Ruf, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes ist.

„Die Diakoniestationen sind historisch aus kleinen Stationen in den Kirchengemeinden entstanden. Die Pflegerinnen waren oft Diakonissen. Der kirchliche Bezug ging durch den Einsatz professioneller Pflegekräfte immer mehr verloren. Unsere Vision war es daher, die Pflege in den Kirchengemeinden als diakonischen Auftrag von Kirche zu erhalten. Als Leuchttürme. Die Menschen müssen merken, dass Kirchengemeinden dahinter stehen“, so Herbert Wagschal.

Zwei Diakoniestationen haben sich dem Zweckverband angeschlossen: die Ökumenischen Diakoniestationen Eschborn-Schwalbach und Kronberg-Steinbach. „Wir haben optional festgelegt, dass der Zweckverband nach einer zweijährigen Konsolidierung erweitert werden kann. Wir sind demnach bereit, weitere Stationen aufzunehmen“, erzählt Peter Ruf, „zunächst sollte der Geschäftsführer die Chance haben, alles einzubringen, was wir für nötig halten. Das ist ihm auch gut gelungen. Wir wollten keine anonyme Trägergesellschaft, sondern es orts- und gemeindenah so organisieren, dass wir in unseren Kirchengemeinden und im Dekanat mit unserer Arbeit für Alte und Kranke auch wahrgenommen werden“.

Stephan Bentz ergänzt: „Es wurde deutlich, dass man diese Aufgaben  in professionelle Hände geben musste. Aber die Verbindung zu den Kirchengemeinden, also insbesondere die regionale Nähe, muss erhalten bleiben. Und nach zwei Jahren kann man sagen, dass dies eingetreten ist. Die Kirchengemeinden sind mit den Stationen verbunden.“

Dank des Zweckverbands werden die Pflegedienstleitungen entlastet und können sich um das operative Geschäft kümmern wie bisher – um die Einsatzplanung sowie die Beratung der Klienten und Angehörigen.  Die erhöhten Kapazitäten für Beratungsgespräche zeigen ihre Wirkung: In der Station Eschborn-Schwalbach konnte die Klientenzahl in fünf Jahren verdoppelt werden und auch in Steinbach hat sie erfreulich zugenommen.

Anfang 2022 wird sich der Vorstand des Zweckverbands nach den Kirchenvorstandswahlen und der Konstitution der neuen Dekanatssynode neu aus ehrenamtlichen Mitgliedern zusammensetzen. Die Arbeit wird in bewährter Weise fortgesetzt. red

 

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