Im Main-Taunus-Kreis herrscht bis auf Weiteres ein Alkoholverbot auf belebten Plätzen und Straßen sowie eine Maskenpflicht in Fußgängerzonen und Einkaufszentren. Wie Landrat Michael Cyriax und Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, hat der Kreis an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Inzidenz von 350 überschritten und gilt nach den hessischen Regelungen als Hotspot. Die Regelungen gelten nach den Bestimmungen des Landes Hessen für sämtliche Kommunen unabhängig von der dortigen Inzidenz. In Schwalbach liegt die 7-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 1.151.
„Dass nach anderen Kreisen und Städten auch wir jetzt ein Hotspot sind, muss uns mahnen, nicht nur auf die Corona-Bestimmungen zu achten, sondern uns konsequent impfen zu lassen“, fasst der Landrat zusammen. Er weist besonders auf die Verschärfungen in der Gastronomie hin, die jetzt nicht nur in Hotspots, sondern allgemein in Hessen gelten. In der Innengastronomie ist der Zutritt jetzt nur noch unter 2G-Plus-Bedingungen möglich. Geboosterte allerdings brauchen keinen Testnachweis. Experten würden mit weiter steigenden Fallzahlen rechnen. „Da ist der Main-Taunus-Kreis kein Einzelfall“, meint Michael Cyriax.
Fast alle hessischen Kreise seien inzwischen Hotspots. Erfreulich sei aber, dass die überwältigende Zahl der Infektionen im Main-Taunus-Kreis einen milden Verlauf hätten. Das bestätige die Meinung von Experten, dass eine Impfung vor einer Infektion zwar nicht zu 100 Prozent schützen könne, aber das Risiko eines gefährlichen Krankheitsverlaufs deutlich senke. Die Lage in den Kliniken des Main-Taunus-Kreises sei zwar angespannt, aber unter Kontrolle.
Gleiches gelte für den Rettungsdienst. Zwar seien in den vergangenen Wochen viele Kinder und Jugendliche im Schulalter infiziert worden. Sie hätten sich aber in weiten Teilen schon in den Ferien angesteckt. Denn bereits Mitte vergangener Woche, der ersten Schulwoche, seien nach den Zahlen des Robert-Koch-Instituts bereits fast 500 Personen von 7 bis 17 Jahren PCR-positiv auf das Corona-Virus getestet worden.
Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick ruft die Bürger auf, das Impfangebot des Kreises rege zu nutzen: „Es sind noch Termine für Kurzentschlossene frei.“ Die Terminvergabe läuft über das Portal www.terminland.eu/kliniken-mtk/ im Internet. Wer keinen Internetzugang hat, kann montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr die Telefonnummer 06196/65-7200 nutzen. Weiterhin sind im Impfzentrum Hattersheim Erstimpfungen ohne Termin möglich.
Nach den Zahlen des Robert-Koch-Instituts lag die 7-Tage-Inzidenz am Samstag den dritten Tag über dem Wert von 350 und steigt zudem stetig weiter. Die hessischen Regelungen für Hotspots sind bereits am Wochenende in Kraft getreten. Zudem hat der Kreis in einer Allgemeinverfügung nach Meldungen der Kommunen die Bereiche definiert, in denen öffentlich kein Alkohol getrunken werden darf und auch draußen Masken getragen werden müssen. Diese beiden Regelungen gelten am (heutigen) Montag ab Mitternacht. Alle Hotspot-Regelungen treten erst außer Kraft, wenn die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 350 liegt.
Mit der Hotspot-Einstufung gelten im Main-Taunus-Kreis folgende Regelungen: Alkoholverbot an belebten Orten und Plätzen. Sie werden von den Kommunen benannt und vom Kreis in einer Allgemeinverfügung festgelegt.
Maskenpflicht in Fußgängerzonen, Einkaufszentren und ähnlichen Bereichen. Für Schwalbach gilt das von 8 bis 22 Uhr im Limes-Einkaufszentrum.
Bei Veranstaltungen von mehr als zehn Personen sowie im Kultur-, Sport- und Freizeitbereich und in der Gastronomie sowie bei touristischen Übernachtungen gilt: drinnen 2G-Plus, draußen 2G. Die Regelungen für die Gastronomie gelten ab sofort hessenweit unabhängig von der Inzidenz.
Zudem hat das Land festgelegt, dass sich geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler an allen regelmäßigen Schülertestungen teilnehmen und auf diese Weise den G2-Plus-Status erreichen können. Außerdem werden FFP2-Masken beim Einkaufen und bei der Nutzung von Bus und Bahn empfohlen.
Zahlen für Schwalbach
In Schwalbach klettern die Infektionszahlen weiter ungebremst in die Höhe. Über das Wochenende steckten sich nach Angaben des Gesundheitsamtes 51 Schwalbacherinnen und Schwalbacher mit dem Sars-Cov-2-Virus an. Damit hat es innerhalb einer Woche 177 neue Fälle gegeben, was einer 7-Tage-Inzidenz von 1.151 entspricht. Wie viele der Betroffenen krank sind, ist nicht bekannt. Schwalbach hat aktuell 284 Infizierte. red
Die Inzidenz steigt und die ewig gleichen Maßnahmen werden intensiviert, nach der Devise „mehr vom Selben!“ Bisher hat sich davon keine Viruswelle beindrucken lassen, im Vergleich zu Ländern die pragmatischere Lösungen gefunden haben. Was ist unser Ziel? Ein Gruppen-Identität stiftendes Ritual durchführen? Rituale, um die sich das Virus nicht kümmert. Es wäre schön, wenn wir unseren Werkzeugkoffer mal um weitere Möglichkeiten im Umgang mit dem Virus erweitern würden. Warum werden in unserem Land die Erkenntnisse rund um Prophylaxe und Frühbehandlungen nicht diskutiert? Da könnten wir von anderen Ländern lernen. Statt dessen ist der Lösungsblick verrengt. Nach dem Boostern ist vor dem Boostern in 3 Monaten. Aber vor diesem Weg warnt sogar die EMA und WHO. Die sind in berechtigter Sorge, dass unser Immunsystem durch zu viel Impfen in die Knie geht. Ich würde mir wünschen unsere Stadt- und Kreisverantwortlichen fangen mal an Fragen an die Landes- und Bundesebene zu stellen, über die Sinnhaftigkeit der ewig selben Methoden. Könnte auch für ihre persönliche Gesundheit von Bedeutung sein, wenn denn der Befehl kommt „Alle 3 Monate boostern!“ Und „Verantwortung zeigen“ bedeutet nicht „unreflektierter Gehorsam“. Verantwortung bedeutet Fragen stellen, wenn eine Notsituation statt 2 Wochen auf einmal 2 Jahre dauert. „Unreflektierter Gehorsam“ hat in unserer Geschichte zu sehr viel Leiden geführt.