8. April 2022

Leserbrief

„Wer zahlt für die Auslagen?“

Zur Diskussion um die Umbenennung von Straßennamen erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Dieter Gesing. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an info@schwalbacher-zeitung.de.

Es ist schon erstaunlich zu verfolgen, wie gewisse Volksvertreter in unserer Stadt sich um das „Wohl“ der Bürger bemühen. Dabei wird vollkommen außer Acht gelassen, ob das auch des Bürgers Wille ist? Mit der Änderung eines Straßennamen werden den betroffenen Bürgern erhebliche Auslagen, Dienstgänge und Kosten abverlangt. Die Frage, wer für diese Auslagen aufkommt, wurde vor längerer Zeit bei einer Anhörung zu diesem Thema, von den Befürwortern nicht konkret beantwortet. Als Andeutung sprach man von der Stadt als Kostenübernehmer, also die Allgemeinheit und nicht der Verursacher.

Man  muss die Frage stellen dürfen, wohnt eigentlich jemand von den Befürwortern in einer von diesen Straßen? Wenn man nicht betroffen ist, kann man leicht Forderungen stellen. Die politischen Geschehnisse, die vor etwa 89 Jahren in unserem Land ihren Anfang nahmen, waren nicht voraussehbar, und von den damaligen Zeitgenossen nicht kalkulierbar. Von den damaligen Machthabern war jegliches demokratisches Gedankengut ausgeschaltet und unter Verlust von Leib und Leben jeglicher Widerstand unterdrückt.

Es sei die Frage erlaubt, wie sich unsere heutigen Volksvertreter verhalten würden, wenn sie vor dieser Entscheidung stünden? Heute kann man in unserem Rechtsstaat und in einer großzügigen Demokratie die Partei, das Mandat und die Farbe und die Gesinnung über Nacht wechseln, ohne das diesen Volksvertretern weder ein Prozess noch eine Verurteilung droht. Was bleibt, ist die Frage des Bürgers, nach der Glaubwürdigkeit.

Das Neubaugebiet im Bereich des Rudolf-Dietz-Wegs wurde Ende 1980 von den Anwohnern bezogen. Damals wurde die gesamte Straßenführung nach dem Frankfurter Mundartdichter Friedrich Stoltze benannt. Nach etwa einem halben Jahr wurden durch Eingabe von verschiedenen Institutionen, wie beispielsweise Rettungsdienste, Polizei und Parlament, die kleinen Seitenstraßen in Niebergallweg und Rudolf-Dietz-Weg umbenannt, mit der Begründung, das das Auffinden der Hausnummern in dem Neubaugebiet erschwert sei. Das bedeutete, gerade erst eingezogen, alle Maßnahmen zu ergreifen, eine Ummeldung mit allen notwendigen Formularen auf eigene Kosten und Zeitaufwand durchzuführen.

Diesen Prozess wollen die jetzigen Anwohner nicht noch einmal umgesetzt wissen. Die Forderungen der Ausschussmitglieder sind nicht glaubhaft und zeigen einen parteipolitischen Hintergrund. Die Anwohner sollten für die Beibehaltung der Straßennamen in einer Bürgerversammlung abstimmen können. Dieter Gesing, Schwalbach

Ein Gedanke zu „„Wer zahlt für die Auslagen?“

  1. “ Es war einmal !“ – Es gab am Anfang vom Taunus ein kleines Dorf mit Bauern – Pferden, Kühen, Hühnern Schweinen , Schafen und noch etl. Kleinvieh – Ziegen usw.Kopfsteinpflaster bis zur Kirche,zum Schwanen und zur „Mutter Kraus “ – !! Verschiedene Häuser hatten an der Hausecke Brunnen bis in den Keller – und ein eine große Pumpe zum Wasser hochholen! Daneben war eine Waschkücke mit einem großen Kessel zum Wäsche waschen usw…die Wäsche wurde dann auf der Wiese an der Jahnstrasse zum Trocknen aufgehängt und hingelegt ( wo dann die Gänse drüber liefen ) usw. Dann kam der Krieg – und Alles war anders! Das Dorf wandelte sich. – Bunker wurden gebaut und die Ruhe war vorbei.
    1 SS-Bürgermeister kam- und nichts war mehr wie vorher!! Ich bin 1935 geboren, Flüchtlinge kamen und wir hatten 1 Ehepaar aus Karlsbad mit in der Wohnung) Plumsklo war im Hof – damit vom Brunnen Wasser geholt wurde. – Angst war Tag und Nacht da. Die Flieger kamen immer über den „Neuenhainer Berg“ – Eschborn- Flugplatz – Angst und Strohbetten im Keller wenn die Sirenen heulten.
    Bomben schlugen ein: wo jetzt der kath.KIGA ist -Familien starben. – Es ist vorbei -und jetzt sollen die Strassen wieder geändert werden?? Rückversetzt für viel Geld !?? Wer soll das Alles bezahlen ?? Laßt doch die alten Zeiten sein – – wer weiss was noch Alles auf uns zu kommt ? Es ist doch eh kein Geld da !!!
    Und „Der “ Depp der uns „alle entnazifisieren “ will und so viel Hass auf uns hat ist noch nicht am Ende. Wir wissen nicht was noch kommt. Überlegt es gründlich- !! Das war „Damals“ zu dieser Zeit- lasst es dabei.!
    Bomben

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