Vor allem bei linken und linksliberalen Parteien gehört die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum zum Standardrepertoire. Familien brauchen danach genauso dringend Wohnungen wie Alleinerziehende, Senioren oder Flüchtlinge. Gepaart ist die Forderung meist mit dem Ruf nach einer Stärkung des sozialen Wohnungsbaus und anderen Subventionen für die Bauwirtschaft.
Im ersten Moment klingt das nach Gerechtigkeit für die vielen Menschen, die überproportional viel für ihre Wohnungen bezahlen müssen. Doch auch wenn die Mieten gerade im Umland von Frankfurt hoch und Wohnungen rar sind: Man wird das Problem nicht lösen, indem man die Ballungsräume immer weiter zubaut. In einer Stadt wie Schwalbach oder im winzigen Main-Taunus-Kreis ist der Platz nun einmal begrenzt.
Angesichts der ständig schrumpfenden Bevölkerung in ganz Deutschland ist weiterer Geschosswohnungsbau ohnehin fragwürdig. Denn bundesweit mangelt es mit Sicherheit nicht an preiswerten Wohnungen, da ist eher der zunehmende Leerstand ein Problem.
Unterm Strich ist es einfach nicht gut, wenn immer mehr Menschen in die großen Städte ziehen. Daher ist es sowohl ökonomisch als auch ökologisch falsch, sie mit günstigen Mieten dorthin zu locken.
28. Oktober 2015